Sápmi/Berlin. Samen aller Länder feiern heute ihren Nationaltag. Passend dazu steht auf der Berlinale am Freitag der erste samische Film auf dem Programm: „Ofelaš“, internationaler Titel „Pathfinder“ von 1987 mit neuer Live-Filmmusik – eine Berliner Uraufführung.
„Ofelaš“, norwegisch „Veiviseren“, ist ein Film des norwegisch-samischen Regisseurs Nils Gaup, der auch das Drehbuch schrieb. Er stammt aus Kautokeino in der inneren Finnmark in Nordnorwegen – einer der wenigen Orte, in der Samen die Mehrheit der Bevölkerung bilden, und wo auch der Film gedreht wurde. Die Originalsprache des Films ist Nordsamisch. Die Handlung beruht auf einer Legende, die ihm sein Großvater erzählt hatte. Der deutsche Titel lautet „Die Rache des Fährtensuchers“ und verrät schon halb das Ende: Hauptfigur Aigin (Mikkel Gaup) wird als Wegweiser von einer Gruppe mordlustiger Eindringlinge angeheuert, die zuvor seiner Familie umgebracht haben. „Ofelaš“ wurde damals als bester fremdsprachiger Film für einen Oscar nominiert.
Ofelaš zum Geburtstag mit neuer Live-Musik
Die Originalmusik zu „Ofelaš“ stammt von Nils-Aslak Valkeapää (der auch mitspielt), Kjetil Bjerkestrand und Marius Müller. Vor zwei Jahren, als der Film 30 Jahre alt wurde und der erste internationale samische Kongress 1917 in Trondheim sich zum 100. Mal jährte, präsentierte das Tromsø International Film Festival (TIFF) den Klassiker erstmals als Stummfilm mit eigens neu dafür komponierter Live-Musik. Das Ensemble – Marja Mortensson, Jakop Janssønn, Vladislav Demin, Magnus Wiik und Torje Asali Jenssen spielt nun auch in Berlin. Die Vorführung findet im Kino Babylon statt (Freitag, 8. Februar, 20 Uhr). Das ganze Programm des Filmfestivals gibt es auf berlinale.de.
Das Datum des samischen Nationalfeiertages geht übrigens auf besagten samischen Kongress in Trondheim zurück: Dieser war am 6. Februar 1917.
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