Reykjanes (Island). Der nächste Vulkanausbruch ist da. Er begann gegen 13 Uhr Ortszeit nordöstlich Sýlingarfell. Die Eruptionsspalte weitete sich zeitweise auf eine Länge von 4 Kilometern aus. Der Lavafluss war gewaltig: 1500-2000 Kubikmeter pro Sekunde, die höchsten Fontänen reichten bis zu 70 Meter hoch. Grindavík, das Kraftwerk Svartsengi und die Blaue Lagune sind evakuiert. Es handelt sich um den bisher größten Ausbruch dieses Serie. Erst gestern wurde gemeldet, dass sich in der Magmakammer unter Svartsengi inzwischen bereits 20 Millionen Kubikmeter Magma angesammelt haben.
- Nachrichtenfeed RÚV, Isländisch und Englisch
- Alle Livecams Mbl.is und RÚV
Bisher stärkster Ausbruch der Serie
Rund zwei Stunden vor dem Ausbruch hatte es eine Erdbebenserie gegeben. Die Eruptionsspalte öffnete sich nördlich der Krater, die zuletzt noch aktiv waren, und weitete sich schnell aus. Drei Einwohner Grindavíks weigerten sich anfangs, der Aufforderung zur Evakuierung Folge zu leisten. Der Lavafluss war kräftig und die Straße Grindavíkurvegur war schnell erneut unter Lava. Die Hochspannungsleitung nach Grindavík wurde aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Die Heißwasserleitung sollte diesmal ausreichend geschützt sein. Laut Geophysiker Magnús Tumi Guðmundsson handelt es sich um die größte Eruption dieser Serie bisher. Der Chef des Zivilschutzes, Víðir Reynisson, zeigte sich deshalb im Interview auch besorgter als zuvor. Schnell erreichte der Lavastrom die Schutzwälle um Grindavík. Bis jetzt (Stand 22 Uhr) halten die Wälle. Von Lava überflossen sind aber Grindavíkurvegur und Nesvegur.
Trotz einer dunklen Plume (Wolke) dort, wo das Magma auf Grundwasser gestoßen ist, gibt es bisher keine Beeinträchtigung des Flugverkehrs. Es gab deshalb aber auch Explosionen, und es ist noch unsicher, wie viel vulkanische Gase in der Luft sind.
Früherer Artikel zum Thema: Sonnensturm störte Vulkanüberwachung auf Island
Aufgrund der Größe und der Explosionen haben die Behörden die Gefahrenstufe angehoben (Quelle Veðurstofa Íslands)