Grindavík: Die Schutzwälle haben sich bewährt

Reykjanes (Island). Gestern begann ein neuer Vulkanausbruch in der Kraterreihe Sundhnúksgígar auf der Halbinsel Reykjanes. Dieser war anfangs stärker als alle anderen dieser Ausbruchsserie. Dabei haben sich die Schutzwälle um Grindavík und Svartsengi bewährt: „Nach diesem Tag würde Grindavík kaum noch existieren, hätte es die Schutzwälle nicht gegeben“, so der Chef des Zivilschutzes, Víðir Reynisson, zu mbl.is. Inzwischen hat sich die Eruption deutlich abgeschwächt. Es sind noch sechs Öffnungen im nördlichen Teil aktiv. Update 21 Uhr: Bei Svartsengi ist der Boden nach dem Ausbruch um 15 Zentimeter abgesunken.

Neuer Vulkanausbruch an der Kraterreihe Sundhnúksgígar. Foto Björn Oddsson, Almannvarnir

Innerhalb der ersten 3,5 Stunden des Ausbruchs kamen nach Modellrechnungen des isländischen Wetterdienstes rund 14 Millionen Kubikmeter Lava an die Oberfläche. Kurz vor dem Ausbruch hatte man die Menge in der Magmakammer unter Svartsengi auf rund 20 Millionen Kubikmeter geschätzt. Die Straßen Grindavíkurvegur und Nesvegur waren schnell von Lava überflossen. Suðurstrandarvegur scheint jedoch für diesen Moment außer Gefahr. Zeitweise hatte die Eruptionsspalte eine Länge von vier Kilometern, gegen Abend (Ortszeit) schrumpfte sie auf 2,4 Kilometer. Inzwischen konzentriert sich die Aktivität nur noch auf sechs Öffnungen im nördlichen Teil. Damit wiederholt sich das Muster bisheriger Ausbrüche dieser Serie. Es gibt auch keine Explosionen mehr wie gestern, und die Erdbeben sind deutlich zurückgegangen. Zu beachten ist weiterhin die Luftbelastung durch vulkanische Gase. Informationen zur aktuellen Zugrichtung der Gaswolke gibt es beim isländischen Wetterdienst.

Schadensübersicht und weitere Aktivitäten

Update 21 Uhr: Nachdem der Ausbruch sich deutlich abgeschwächt hat, durfte Personal mehrere Firmen wieder nach Grindavík, um die Arbeit zu vollenden, die sie gestern Hals über Kopf hatten verlassen müssen – oder wertvolle Ware zu sichern. Unter anderem handelt es sich dabei um frischen Fisch.

Grindavík ist zurzeit ohne Strom, eine Leitung wurde gestern abgeschaltet, weil sie in Gefahr war. Die Wasserleitungen scheinen gehalten zu haben, und die der Betrieb im Kraftwerk Svartsengi kann auch fortgesetzt werden. Es wird noch darüber beraten, wie die Straßenschäden und die Stromleitung repariert werden können. An den Schutzwällen, die sich bisher als äußerst nützlich erwiesen haben, wird weiter gearbeitet.

Der Boden unter Svartsengi hat sich nach der starken Eruption um 15 Zentimeter abgesenkt, berichtet der isländische Wetterdienst.

Früherer Artikel zum Thema: Die Serie geht weiter: Neuer Vulkanausbruch auf Reykjanes

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