Norwegen. Umweltverschmutzung kennt keine Grenzen. Die norwegische Organisation Bellona engagierte sich deshalb darüber hinaus – insbesondere in Russland. Das erfolgreiche Team der vergangenen Jahre geht nun jedoch getrennte Wege: Drei Führungsmitglieder haben aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Gründer Frederic Hauge die Umweltstiftung verlassen.
International bekannt wurde die Organisation, als sie 1996 einen Report über ungesicherten Atommüll der russischen Nordflotte in der Andrejewa-Bucht (губа Андреева) publizierte. Das Lager befindet sich nur rund 60 Kilometer entfernt von der norwegischen Grenze. Zuerst gab es deshalb massive Konflikte, der russische Umweltaktivist Alexander Nikitin wurde sogar angeklagt, schließlich aber freigesprochen. Und seit vergangenem Jahr wird der Atommüll aus der Andrejewa -Bucht zur Endbehandlung abtransportiert nach Majak.
Bellona verfolgt nach eigener Aussage einen lösungsorientierten Ansatz und arbeitet auch mit Behörden und Firmen zu verschiedensten Themen zusammen. Frederic Hauge ist in Norwegen außerdem bekannt als Vorkämpfer für Elektromobilität. Er importierte schon 1987 das erste Elektroauto nach Norwegen. Heute ist Norwegen Spitzenreiter in Europa. 2014 war Hauge auch der erste, der mit einem Tesla von Kirkenes nach Murmansk fuhr und dort für Elektroautos warb.
In Sachen Atomkraft war der bisherige Geschäftsführer Akademik Lomonosow.
, selbst Kernphysiker, häufig präsent – erst vor Kurzem war er mit Kollegen an Bord des zukünftigen schwimmenden Atomkraftwerkes
Bellona hat 65 Angestellte. Neben dem Hauptbüro in Oslo gibt es Büros in Brüssel, Murmansk und St. Petersburg.
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