Teure Getränkevielfalt in Grönland – Abfüller bei Nuuk geschlossen

Grönland. Seit Jahresbeginn können Grönländer in den Läden Bier und Getränke derselben Marken und in denselben Verpackungen und Größen kaufen, wie es sie auch auf dem Kontinent gibt. Unangenehme Nebenwirkung: Es ist teurer geworden. Nun schieben sich Regierung und Läden gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.

Grönländische Supermarktkette Brugseni. Foto Thomas Christiansen

Auslöser der Veränderung war ein neues Verpackungsgesetz in Grönland, das seit dem 1. Januar gilt. Grönländische Getränkekonsumenten sollten mehr Vielfalt vorfinden. Bis dahin hatte die Abfüller und Getränkehersteller Nuuk Imeq ein de-facto-Monopol für Bier und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke in Grönland. Was nicht selbst produziert wurde, wurde ins eigene Pfandflaschensystem abgefüllt. Zu den Eigentümern von Nuuk Imeq gehörten unter anderem die Brauereien Carlsberg und Royal Unibrew sowie die Kommune Sermersooq.  Gegründet wurde das Unternehmen 1989 von der damaligen Selbstverwaltung, um ein Pfandsystem aufzubauen und dem Dosen- und Flaschenmüll Herr zu werden.

Abfüller Nuuk Imeq sah keine Chance gegen Konkurrenz

Das Verpackungsgesetz beendete dieses Monopol. Die Läden sollten auch andere Marken und Größen importieren dürfen – zum Beispiel Einweg-Getränkedosen. Nuuk Imeq hatte schon vorab angekündigt, dass man dann schließen müsse, weil man bei der Konkurrenz aus dem Ausland keine Chance habe, weiter wirtschaftlich zu arbeiten – der grönländische Markt sei begrenzt. Und so kam es dann auch: Das Verpackungsgesetz wurde beschlossen, Nuuk Imeq kündigte den rund 50 Mitarbeitern und bereitete die Schließung zu dem Datum vor, an dem es in Kraft tritt Die grönländischen Supermarktketten mussten schnell auch noch ein neues Pfandrücknahmesystem einrichten.

Verbraucher nicht zufrieden mit dem Preis

Die grönländischen Medien berichten nun von Klagen über den Preis dieser neuen Dosen und Flaschen. Der zuständige Minister schiebt es auf die Läden. Die Läden geben zurück, dass sie auf diese Produkte so viele Abgaben zahlen müssten. Und wie sich das neue Entsorgungssystem auf Dauer bewährt, muss sich noch zeigen.

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