Sommersaison auf den Inseln der Bottenwiek beginnt

Schweden/Finnland. Noch vor wenigen Wochen lag Eis auf den Flüssen und zwischen den Inseln am nördlichen Ende der  Ostsee, der Bottenwiek. Gestern begann nun der Linienverkehr für Ausflügler in den Skärgården vor Luleå. Bald starten auch die Touren in die Nationalparks Haparanda Skärgård und Perämeri.

Brändöskär

Brändöskär in Luleås Skärgård.

Luleå Skärgård besteht aus 1312 Inseln und Inselchen, zwölf davon sind das ganze Jahr über bewohnt. Insgesamt leben dort etwa 110 Menschen. Wer von dort an Land will oder muss, hat meist ein eigenes Boot. Es gibt allerdings auch ein „Pendlerboot„, das Bewohner morgens auf dem Weg zur Arbeit einsammelt und nachmittags wieder nach Hause bringt. Im Winter ist der Weg leichter: Sobald das Eis stark genug ist, werden darauf Wege für das Schneemobil und sogar Straßen für Autos angelegt, deren Tragfähigkeit überwacht wird. Diese nutzen auch die zahlreichen Sommerhüttenbesitzer gern, um beispielsweise Baumaterial dort hin zu transportieren. Das Eis trägt meist von Januar bis April.

Eis und Schnee sind jedoch gerade vergessen. Es ist auch am nördlichen Ende der Ostsee ziemlich grün geworden. Ausflügler ohne eigenes Boot können sich seit gestern per Linienschiff  auf die Inseln bringen lassen – zurzeit nur freitags und sonntags, ab Mittsommer dann täglich bis zum 11. August. Die Nachsaison wird wieder nur zweimal wöchentlich bedient und dauert bis zum 15. September.

Die Bottenwiek ist voller Inseln

Bottenwiek

Die Küste der Bottenwiek ist gesäumt von Inseln. Karte sel/stepmap

Der Inselstreifen ist vor Luleå besonders breit, zieht sich jedoch die gesamte Küste der Bottenwiek entlang. Die Reederei Laponia bietet Ausflugsfahrten von verschiedenen Häfen an, unter anderem nach Haparanda Sandskär im Nationalpark mit der 20 Meter hohen Sanddüne. Innala fährt in der Hochsaison in den Haparanda Skärgård. Der benachbarte finnische Nationalpark Perämeri wird vor allem von Kemi aus angelaufen, eine gute Chance für Ausflüge dorthin sind die „Island Days of Bothnian Bay„am 28. und 29. Juni. Weitere Möglichkeiten für den Weg aufs Wasser finden sich unter bottenviken.se (schwedische Seite) und bei Visit Sea Lapland (finnische Seite).  Die größte Insel ist Hailuoto vor Oulu (Finnland) mit rund 1000 Einwohnern. Dorthin kann man sogar kostenfrei mit der Fähre fahren. 

Die Natur ist auf wenig Salz und viel Eis eingestellt

Ostsee Wasser

Das Ostseewasser enthält in der Bottenwiek kaum noch Salz.

Was die Natur an diesem nördlichsten Ende von anderen Ostsee-Küsten unterscheidet, zeigt sich beispielsweise beim unfreiwilligen Schluck Meerwasser: Der Salzgehalt ist sehr gering, an der Oberfläche nur etwa 3 bis 3,5 Promille, direkt an den Küsten noch weniger. Durch die enge und flache Schwelle bei Kvarken kommt nur bei entsprechender Wetterlage mal salziges Wasser, hauptsächlich speist sich die Bottenwiek aus den großen Flüssen Nordschwedens und Nordfinnlands. Das beeinflusst die Tier und Pflanzenwelt im Wasser und am Ufer. Die Eisbedeckung ist ein zusätzlicher Faktor, der manche Lebewesen abschreckt, für andere jedoch die Voraussetzung zum Überleben ist. Die Ringelrobbe beispielsweise bekommt ihre Jungen im Februar in einer Eishöhle – ohne Eis kein Nachwuchs. In der Ostsee gibt es sie deshalb nur ganz im Norden. Ihr größter Bestand lebt im Polarmeer, Unterarten auch im Saimaasee (Finnland) und im Ladogasee (Russland).

Mehr zur Bottenwiek:

Kvarken: Wo Schweden und Finnland zueinander kommen

Bildergalerie Luleå Skärgård:

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