Norwegen: Insel Sommarøy will zeitfreie Zone werden

Sommarøy (Norwegen). Haben Sie auch manchmal die Nase voll davon, sich von Terminen hetzen zu lassen und ständig auf die Uhr zu sehen? Die norwegische Insel Sommarøy will damit Schluss machen und sich zur zeitfreien Zone erklären. Darüber berichtete NRK.

Sommarøy

Weg nach Sommarøy. Foto Sommarøy Arctic Hotel Tromsø, CC BY 2.0

Sommarøy liegt etwa 50 Kilometer entfernt von Tromsø und ist über eine Brücke mit Kvaløya verbunden. Die Insel mit etwa 300 Einwohnern hat nicht nur einen nach Urlaub klingenden Namen – sie kann auch mit weißem Sand und einem türkisfarbenen Meer aufwarten, das man eher in der Karibik vermutet hätte. Die Wassertemperaturen bleiben allerdings nordnorwegisch.

Sehr anders als in der Karibik sind auch die Lichtverhältnisse: Aktuell steht die Sonne in Sommarøy rund um die Uhr am Himmel, schließlich liegt sie 300 Kilometer nördlich des Polarkreises. Und deshalb, so meint Hotelier Kjell Ove Hveding, könne man sich doch mehr Flexibilität auch in der Zeit gönnen. Er ist der Initiator der Idee, die die Insel zumindest schon einmal in die Schlagzeilen gebracht hat. Viele seien heute gestresst. Auf Sommarøy sollen sie so leben können, wie sie wollen. Sommarøy soll die weltweit erste zeitfreie Zone werden. Die ersten haben bereits ihre Armbanduhren an das Geländer der Brücke gehängt, die auf die Insel führt. Geplant ist aber auch ein offizieller Antrag an den Storting.

Praktische Umsetzung noch fraglich

Bisher kommt die Idee recht gut an, sowohl bei Tourismus-Fachleuten als auch unter philosophischen Aspekten, meldet NRK. Komplett wird die Umsetzung wohl nicht gelingen: Kinder werden weiter zur Schule gehen müssen, Erwachsene ihre beruflichen Aufgaben erfüllen. Möglicherweise werden die Geschäfte in ihren Öffnungszeiten flexibler, und niemand wird einen daran hindern, unter der Mitternachtssonne paddeln zu gehen. Ob dann vermehrt Urlauber ihre Abreise verpassen, weil sie ihre Uhr ans Brückengeländer gebunden haben, wird sich zeigen.

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Blick von oben auf Sommarøy:

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