Saksun (Färöer). Die nächste Touristenattraktion auf den Färöer ist gebührenpflichtig: Der Weg zum Strand in Saksun ist nun mit Gitter und Bezahlsystem ausgestattet. 75 dänische Kronen kostet die Benutzung, also knapp 10 Euro. Darüber berichteten KVF und local.fo.
Saksun auf der Insel Streymoy ist ein äußerst beliebtes Touristenziel und Fotomotiv, unter anderem aufgrund seiner Grasdach-Häuser. Es leben nur noch sehr wenige Menschen das ganze Jahr über dort. Dass ihr Dorf inzwischen eine Attraktion ist, gefällt nicht jedem. Dass es Besucher gibt, die Verbotsschilder ignorieren und für ein Instagram-Bild über Privateigentum laufen, hat die Koexistenz von Landwirten und Touristen in Saksun nicht verbessert. Ein Landwirt hat nun den Weg über sein Grundstück hinunter zu Strand von Saksun mit einem Tor versehen. Durch das Drehkreuz kommt nur, wer vorher per Karte bezahlt hat. Der Grundbesitzer hatte dazu zu KVF gesagt, es kämen inzwischen so viele Touristen, dass man etwas tun müsse. Ein Verstoß, der angezeigt wird, soll bis zu 1000 DKK Strafe kosten.
Neuer Besucherrekord 2018
Vágar Airport, der internationale Flughafen der Färöer, verzeichnete 2018 einen neuen Nutzerrekord mit 378.000 Fluggästen. Gegenüber 2017 war das noch einmal eine Steigerung von 11 Prozent. Dazu kommen noch die, die mit der Fähre anreisen. Die dramatische Landschaft kommt auf Instagram sehr gut an – ebenso wie Häuser mit Grasdach. Der Weg zum Strand in Saksun ist nicht der erste, bei dem Touristen zur Kasse gebeten werden. Auf Mykines gilt das schon länger, seit dieser Saison auch für Trælanipan.
Gegen das Tor in Saksun protestierte nun aber auch der einheimische Wanderverein, denn dort werden auch die Färinger zu Kasse gebeten. Die Wanderfreunde zeigen Verständnis für den Landwirt, pochen aber auf ihr Bürgerrecht, sich auf der Insel frei zu bewegen. Und Politiker im Fernsehen sollen geäußert haben, sie würden dafür nicht zahlen wollen.
Frühere Artikel zum Thema: Färöer: Landspitze Trælanípan wird gebührenpflichtig
Wir waren 2019 im Mai auf den Färöern, teilweise wurden wir von hohen Weggebühren überrascht. In Gjogv hatten wir Verständnis (Benutzung der Treppe) und waren auch mit der Gebühr einverstanden. An anderen Wanderwegen empfanden wir die Gebühren auch hinsichtlich der Höhe als Raubrittertum. Eigentlich wollten wir im nächsten Jahr noch einmal auf die Färöer zurückkehren, aber wir werden erst einmal die Preisentwicklung für die Wanderwege abwarten. Wir denken, die föringsche Regierung sollte sich einmischen und zulässige Tarife festlegen.