Russland: Mehr Todesopfer bei Explosion bei Archangelsk

Russland. Infolge der Explosion am vergangenen Donnerstag auf der Militärbasis Nyonoksa (Нёнокса) westlich von Archangelsk sind fünf Menschen gestorben. Drei weitere werden noch wegen Verletzungen behandelt. Das gab nun die staatliche russische Atomgesellschaft Rosatom bekannt. Die Opfer waren alle Mitarbeiter von Rosatom. Die Tragödie sei während der Arbeiten an einer „Isotopen-Energiequelle eines Flüssigkeitsantriebssystems“ geschehen. (Update unten)

Archangelsk und der Unglücksort etwas weiter westlich. Karte sel/stepmap

Zu dem Unglück gibt es nur sehr sparsame offizielle Informationen. Die Zahl der Verletzen variierte in den Medienangaben. Bestätigt ist jedoch, dass es kurzfristig zu erhöhter radioaktiver Strahlung in Sewerodwinsk kam, das etwa 25 Kilometer östlich der Militärsbasis Nyonoksa liegt. Der Barents Observer veröffentlichte einen Screenshot des öffentlichen Strahlungsüberwachungssystems vom Donnerstag Mittag. Es gibt Bilder, wie die Verletzten offenbar von Personal in Schutzanzügen abtransportiert wurden. Die Bucht der Dwina wurde für einen Monat für Schiffsverkehr geschlossen, nur der Atomtreibstoff-Transporter Serebryanka wurde dort noch gesichtet. Lokale Medien berichteten von Jod-Käufen in Apotheken.

In den Medien wird darüber gerätselt, was genau dort explodiert ist und was die Mitarbeiter von Rosatom dort taten. Die Militärbasis Nyonoksa ist Testgelände für U-Boot-Raketen. Man geht also davon aus, dass eine Rakete explodiert ist, aber was für eine? Laut Barents Observer könnte es sich um das neue Modell „Burewestnik“ gehandelt haben, das von einem kleinen Atomreaktor angetrieben wird.

Update 11.8.: Gegenüber TASS wird ein Rosatom-Vertreter etwas konkreter: Es habe sich um einen Raketentest auf einer Plattform im Meer gehandelt. Die Entzündung des Treibstoffs mit anschließender Explosion sei nach Ende des Test geschehen. Mehrere Mitarbeiter seien dadurch ins Wasser gestürzt. Die Suche habe so lange gedauert, wie man hoffen konnte, sie noch lebend zu finden.

Stand 11.8. , 11.20 Uhr

Früherer Artikel zum Thema: Zwei Tote bei Explosion in Militärbasis bei Archangelsk

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