Poststreik in Finnland – Unterstützung aus anderen Branchen

Finnland. Nichts geht mehr bei der finnischen Post. Seit dem 11. November befinden sich die Mitarbeiter im Streik. Zur Unterstützung des „Postilakko“ legen inzwischen auch andere Branchenmitarbeiter teilweise die Arbeit nieder, beispielsweise Seeleute. Der Punkt, über den keine Einigkeit zu erzielen ist, betrifft 700 Paketsortierer. Über den Poststreik berichteten Yle und Svenka Yle.

Poststreik

In Finnland streiken die Mitarbeiter der Post.

Posti, ein Konzern im Eigentum des finnischen Staates, hat 700 Paketsortierer in eine Tochtergesellschaft „verschoben“. Dagegen protestiert die Post- und Logistikgewerkschaft PAU, denn diese gehörten ohnehin schon zu den Geringverdienern und hätten in Zukunft noch weitere Abschläge zu erwarten. In dem neuen Betrieb fielen sie nicht mehr in den Bereich der Post-Tarife. Die Zahlen, die dazu genannt werden liegen allerdings weit auseinander. Der amtierende Postchef sagte, das Lohnniveau sei für 27 Monate gesichert, und bis dahin werde man ein Modell erarbeiten, sodass die Löhne „nicht drastisch“ gesenkt würden. Für die Arbeitgeber steht dieser Punkt gar nicht zur Debatte. Die Gewerkschaft ist aber der Meinung, dieser Punkt gehöre sehr wohl diskutiert. Die Einbußen könnten im schlimmsten Fall 30 bis 50 Prozent betragen. Ziel der Auslagerung sind Einsparungen, denn im Paketbereich konkurriert die Post mit anderen Anbietern. Der Poststreik soll bis zum 8. Dezember dauern, falls man sich nicht vorher einig wird.

Stützstreiks in Häfen, Flughäfen und ÖPNV angekündigt

Eine ganze Reihe anderer Gewerkschaften haben unterstützende Streiks angekündigt. So sortieren Mitarbeiter auf Flugplätzen keine Post mehr.  Seeleute wollen ab heute keine LKW und Anhänger mehr verladen.

Wasa Express

Ab nächste Woche könnte auch der Passagierverkehr  auf finnischen Schiffen betroffen sein.

Die Buchungen auf der Wasaline zwischen Umeå und Vaasa, die unter finnischer Flagge fährt, sind deshalb bereits zurückgegangen, obwohl Passagiere weiter abgefertigt werden. Sollte der Konflikt bis Montag nicht gelöst sein, wollen weitere Branchen in Stützstreik gehen: Dann sollen die finnischen Schiffe bis auf Weiteres im Hafen bleiben.  Auf den Flughäfen werden diverse Etappen der Abfertigung betroffen sein, auch die Sicherheitskontrollen. Dieser Stützstreik dauert 24 Stunden. Ebenso lange muss der öffentliche Nahverkehr in der Hauptstadtregion ohne die Mitglieder von zwei Gewerkschaften auskommen. Der Elektrikerverbund  bestreikt sieben Post- und Logistikzentren im ganzen Land und die Mitglieder der Servicegesellschaft wollen die Poststellen in den Supermärkten nicht mehr besetzen – bis zum 8. Dezember, falls es vorher keine Einigung gibt.

Ärger über Postchef-Gehalt

Die Pläne der Post erbosten die Mitarbeiter auch deshalb, weil im Herbst das Gehalt des Postchefs bekannt geworden war – zeitgleich mit der Auslagerung der Paketsortierer zu schlechteren Bedingungen. Der Postchef bezog fast eine Million Euro im Jahr. Die öffentliche Empörung war so groß, dass er seinen Job aufgab.

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