Passagierfähre vor Südschweden auf Grund – Öl läuft aus

Schweden. Am Sonntagmorgen lief die Fähre Marco Polo der TT-Line in der Pukaviksbucht vor  der südschwedischen Küste auf Grund. Die Passagiere wurden evakuiert. Es ist viel Öl ausgetreten, das mit Barrieren aufgehalten werden soll, allerdings teilweise bereits Land erreicht hat. Die Küstenwache ist nun einerseits dabei, den Schaden so weit wie möglich zu begrenzen, ermittelt aber auch zur Unfallursache. (Stand 20 Uhr)

Fähre Marco Polo

Fähre Marco Polo auf Grund, darum herum Ölbarrieren. Foto Kustbevakningen

Die Fähre Marco Polo war auf dem Weg von Trelleborg nach Karlshamn gewesen. Nach Informationen der schwedischen Küstenwache war sie offenbar schon früher am Morgen auf Grund gestoßen, bevor sie drei Seemeilen weiter gegen 6.30 Uhr vor Hörvik (Kommune Sölvesborg) endgültig festsaß. Schon bei der ersten Grundberührung wurde das Schiff so beschädigt, dass Öl austrat. Deshalb konnte sich das Öl weit verbreiten. Warum das Schiff vom normalen, ausreichend tiefen Weg abkam, ist noch unbekannt. Öffentlich geäußert wurde lediglich, es sei kein Alkohol im Spiel gewesen.

Küstenwache und Seenotrettung kamen nach dem Alarm zu Hilfe. Die Marco Polo kann 215 Passagiere mitnehmen und hat drei Fahrzeugdecks. Es waren jedoch nur rund 40 Reisende an Bord sowie rund 30 Personen Besatzung.  Die Passagiere und der Teil der Besatzung, der nicht gebraucht wurde, wurden nach Karlshamn evakuiert. Die Fahrzeuge befinden noch an Bord des Schiffes. Laut Küstenwache steht das Schiff stabil.

Öl und Diesel ausgetreten

Die Sicht vor Ort war gestern schlecht mit starkem Nebel. Das erschwerte es den Einsatzkräften anfangs, einen Überblick über die Menge des ausgelaufenen Öls und Diesels zu bekommen. Flugbilder der Küstenwache zeigten jedoch eine größere Menge südlich des Schiffes, was auch das Personal vor Ort bestätigte. Gemeldet wird außerdem ein starker Geruch. Um das Schiff herum wurden Barrieren gelegt, die eine weitere Ausbreitung der Verschmutzung verhindern sollen. Die Kommune Sölvesborg meldete bereits gestern Abend, das Öl sei nun zwischen Lörby Kladd och Hörvik an Land angekommen.

Schutz- und Reinigungsarbeiten sind angelaufen

Am heutigen Montag war gutes Wetter und das Ausmaß der Ölverschmutzung wurde klar. Der Streifen zieht sich laut Küstenwache rund fünf Kilometer hinaus aufs Meer. Bei der Pressekonferenz heute Mittag hieß es, der gute Tag werden genutzt, um so viel Öl wie möglich aufzunehmen und so viel Küste wie möglich zu schützen, denn morgen ist schlechtes Wetter angesagt. Erste verschmutzte Tiere wurden aber schon gesichtet und sollen, soweit möglich, gereinigt werden. Angekündigt wurde auch ein Tauchgang, um die Optionen für eine Bergung der havarierten Fähre zu ermitteln.

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