Gotland (Schweden). Stundenlang trieb die Autofähre Stena Scandica gestern manövrierunfähig auf der Ostsee nördlich von Gotland. Der Wind war stark und die Gefahr der Strandung vor Fårö real. Ein Feuer in einem Kühlcontainer hatte die Elektrik ausgeschlagen. Abends ließen sich doch zwei Maschinen starten und die Stena Scandica konnte sich aus eigene Kraft Richtung Nynäshamn bewegen. Darüber berichteten SVT und andere Medien.
In Nynäshamn, Schweden, hatte die Fähre erst morgens um 9 Uhr abgelegt, das Ziel war Ventspils in Lettland. Es waren knapp 300 Menschen an Bord. Um 12.40 Uhr kam der Feueralarm. Die Crew konnte den Brand löschen, er beschädigte aber die Elektrik.
Als Notfallhilfe war unter anderem die Gotlandfähre MS Visby inklusive ihrer Passagiere zum Havaristen gerufen worden. Als es noch aussah, als würde das Schiff bald stranden, wurde mit der Evakuierung per Helikopter begonnen. Rund 30 Personen wurden von der Stena Scandica auf die MS Visby geflogen, vor allem Familien mit Kindern – ein Übersetzen per Boot war wegen des starken Windes zu gefährlich. Doch als sich zwei Stunden später zwei Maschinen des Havaristen wieder starten ließ, wurde die Evakierung abgebrochen. Auf der Fahrt nach Nynäshamn fiel der Motor laut SVT erneut vorübergehend aus. Doch inzwischen war für den Notfall ein Schlepper vor Ort und es bestand keine Strandungsgefahr mehr.
Die MS Visby erreichte Visby mit ihren regulären Passagieren und den Evakuierten gegen 23.30 Uhr.
Am frühen Dienstagmorgen näherte sich die Stena Scandica Nynäshamn. Sie kam dort gegen 11 Uhr an und wurde in den Hafen geschleppt.
(Aktualisiert 13 Uhr)