Obduktions-Fund: Ein Stock klemmte in Hvaldimirs Maul

Norwegen. Der vorläufige Obduktionsbericht für den verstorbenen Belugawal Hvaldimir liegt vor. Das meldete die norwegische Polizei. Danach saß bei dem  Wal ein 35 Zentimeter langer Stock im Maul fest, und sein Magen war leer. Nach aktuellem Stand geht die Polizei nicht davon aus, dass der Tod des Tieres von Menschen herbeigeführt wurde.

Hvaldimir

Hvaldimir 2019. Foto Kommune Hammerfest

Der Wal war am 31. August in der Nähe von Stavanger tot aufgefunden worden. Für die Finder war zunächst keine Ursache direkt erkennbar. Die Gründerin der Organisation One Whale, Regina Crosby Haug, und Siri Martinsen von der Tierschutzorganisation NOAH vermuteten hinter den äußerlichen Wunden allerdings Einschusslöcher und erstatteten Anzeige.

Der vorläufige Obduktionsbericht entkräftet diese Vermutung. Die Wunden seien nur oberflächlich. Die einzige, die etwas tiefer gehe, habe keine wichtigen Organe verletzt und sei nicht tödlicher Natur. Unter anderem sei der vordere Teil des Tiers, wo die Wunden sind, geröntgt worden. Dabei habe nichts auf einen Schuss hingedeutet, und es sei auch kein Projektil gefunden worden.

Der Fund: ein 35 Zentimeter langer Stock

Gefunden wurde ein 35 Zentimeter langer und etwa drei Zentimeter breiter Stock, der im Maul festsaß. Der Magensack sei leer gewesen und die Organe abgebaut. Offenbar hatte der Wal also nicht mehr fressen können.

Voraussichtlich kein Ermittlungsbedarf für die Polizei

In der Pressemeldung der Polizei liegt der Schwerpunkt darauf, dass der Wal nach bisherigem Stand nicht von Menschenhand starb und es deshalb voraussichtlich auch keinen Ermittlungsbedarf für die Polizei gibt. Woher die äußerlichen Wunden kommen, wird nicht genannt – sowohl Meeresbiologe Sebastian Strand, der ihn tot gefunden hatte, als auch Meeresbiologe Audun Rikardsen, der vergleichbare Fälle kennt, hatten auf Verletzungen durch Vögel getippt.

Endgültiger Obduktionsbericht in den nächsten zwei Wochen

Rikardsen, der den Wal von früheren Untersuchungen kennt, vermutet nun gegenüber NRK, der Wal habe mit dem Stock gespielt und in den Hals bekommen. Der endgültige Obduktionsbericht soll im Laufe der nächsten zwei Wochen vorliegen.

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