Norwegian-Tochtergesellschaften in Konkurs

Norwegen/Schweden/Dänemark. Die Fluggesellschaft Norwegian hat für ihre dänischen und schwedischen Tochtergesellschaften Konkurs angemeldet. Betroffen sind insgesamt rund 47oo Piloten und Kabinenpersonal. Nur noch sieben von 170 Norwegian-Maschinen sind aktuell in Betrieb mit Basis in Norwegen.

Norwegian

Vergangenheit: Lebhafter Flugverkehr.

Als Mitte März die ersten Grenzen schlossen, reduzierte auch Norwegian sein Angebot massiv. Norwegian flog auch innerhalb Schwedens, Stockholm-Luleå und Stockholm-Kiruna beispielsweise. Ab Anfang April gab es dann gar keine Inlandsflüge mehr in Schweden und auch nicht in Dänemark.  Die Piloten und die Kabinencrew sind freigestellt. Dass es nun zu Kündigungen und zum Konkurs kommt, liege auch an den unterschiedlichen Regelungen der staatlichen Unterstützung bei einer Freistellung in den Ländern, heißt es in der Pressemitteilung. In Norwegen übernimmt der Staat die kompletten Lohnkosten. In Dänemark und Schweden muss der Arbeitgeber weiterhin einen Teil zahlen. Es war offensichtlich nicht gelungen, Sonderregelungen zu vereinbaren.  Konkret gelten die Konkursanträge für folgende Tochtergesellschaften:

  • Norwegian Pilot Services Sweden AB
  • Norwegian Pilot Services Denmark ApS
  • Norwegian Cabin Services Denmark ApS
  • Norwegian Air Resources Denmark LH ApS

Die norwegische Muttergesellschaft mit 700 Piloten und 1300 Kabinenkräften in Norwegen, Frankreich und Italien ist davon nicht berührt. Laut NRK fliegen noch sieben Maschinen, alle von Norwegen aus. Auch Norwegian Air Sweden mit 54 in Schweden registrieren Flugzeugen und Betriebszulassung für Schweden bleibt erhalten – wenn die Maschinen auch am Boden stehen.

Norwegian war auch vor Corona schon angeschlagen

Es ist aber nicht allein die Corona-Krise, die den norwegischen Billigflieger in Turbulenzen gebracht hat. Schon zuvor gab es wirtschaftliche Probleme, nicht alle selbst verschuldet. So gehört Norwegian zu den Fluggesellschaften, die auf Boeings 737-Max-Modelle gesetzt haben. Bis heute dürfen diese nicht in die Luft. Es kostet, wenn man Flugzeuge chartern muss, um seine Verpflichtungen zu erfüllen. Aktuell verhandelt Norwegian mit seinen Aktionären über die Umwandlung von Schulden, um am Krisenpaket der norwegischen Regierung teilhaben zu können.

Staatliche Zuschüsse für Fluggesellschaften

Sowohl in Norwegen als auch in Schweden versuchen die Regierungen, einen Basis-Flugverkehr aufrecht zu erhalten. So erhält Widerøe für seine Verbindungen in Nordnorwegen zusätzliche Zuschüsse. In Schweden wird Amapola bezuschusst für Flüge nach Norrland und Gotland. SAS hat in Schweden und Norwegen Corona-Hilfen bekommen. Die schwedische Inlandsfluggesellschaft BRA hat am 6. April den Betrieb eingestellt und befindet sich in Rekonstruktion.

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