Wieder Perlenkettenquallen in Lachszuchtanlagen

Hammerfest (Norwegen). Lachszüchter in der West-Finnmark haben einen ungebetenen Gast in ihre Anlagen bekommen: Apolemia uvaria, die Perlenkettenqualle. Bisher sind mehr als 125 000 Fische bei einem großen Akteur nahe Hammerfest und 2000-4000 bei einem benachbarten Lachszüchter gestorben. Es ist nicht das erste Mal: Im vergangenen Jahr starben drei Millionen Zuchtlachse aufgrund der Qualle. Darüber berichteten iLaks, NRK und das norwegische Meeresforschungsinstitut.

Perlenschnurqualle

Perlenschnurqualle, Aolemia uvaria. Foto Erling Svensen/ Havforskningsinstitutt

 Die Perlenkettenqualle tötet Tiere mit ihrem Nesselgift entweder direkt oder sie werden dadurch so verstört, dass sie sich anders verhalten und letztlich auch früher sterben. Die Qualle ist nicht in norwegischen Gewässern heimisch, kann aber im Herbst aus wärmeren Gegenden herantreiben, wenn die Bedingungen gut für sie sind. Das norwegische Meeresforschungsinstitut betreibt ein Portal, über das Menschen ihre Beobachtungen am und auf dem Wasser registrieren können – auch die Qualle. Und sie ist auch in diesem Jahr schon gesichtet worden, bevor sie ganz im Norden in die Aquakulturanlagen geriet.

Ist die Qualle erstmal in der Anlage…

Perlenkettenquallen sind Staatsquallen, die sogar bis zu 30 Meter lang werden können, aber eher trifft man kürzere Stücke, die sich dann noch einmal teilen können, um in die Gehege einzudringen. Ist eine Qualle erst einmal in ein Gehege eingedrungen, gibt es nicht mehr sehr viel, was man für die Fische tun kann. Vor dem Feind wegschwimmen können die Tiere ja nicht. Das Meeresforschungsinstitut arbeitet allerdings daran, mit Hilfe von Drohnen und Künstlicher Intelligenz ihr Verhalten zu erforschen und das Auftreten besser vorhersagen zu können.

Zum ersten Mal sorgte die Perlenkettenqualle 1997 in Norwegen für tote Lachse, dann wieder 2001. Danach war eine Pause. Über das Portal Dugnad for havet  wurden allerdings bereits im Herbst 2022 Sichtungen entlang der ganzen Küste gemeldet. 2023 war dann ein Jahr mit drei Millionen toten Zuchtlachsen. Die Quallensaison 2024 hat gerade erst begonnen.

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