Norwegen. Mit dem Lohnangebot der Arbeitgeber waren die Verhandlungsführer der Gewerkschaft LO sowie der kleinen YS nicht zufrieden. Seit gestern wird deshalb in Norwegen in mehreren Branchen gestreikt, und das könnte am Freitag noch mehr werden. Auch Reisende können davon betroffen sein: Diverse Fährverbindungen an der Küste sind eingestellt. Gewarnt sei außerdem vor einem Bier- und Süßigkeitenengpass. Darüber berichteten NRK und e24.
Angesichts der Inflation erwarten die norwegischen Arbeitnehmer einen deutlichen Lohnzuwachs, um die Kaufkraft zu erhalten. In dieser Verhandlungsrunde geht es nur um Löhne und nicht andere Faktoren. Insgesamt 24 500 Angestellte sind seit gestern im Streik. Betroffen sind folgende Branchen:
- Auto- und schnelle Passagierfähren (Hurtigbåter). Das betrifft unter anderem sämtliche Fährpassagen der E39, aber auch viele Verbindungen in Nordland. Wer Alternativen hat, sollte also die Route so legen, dass Fährpassagen vermieden werden.
- Industrie. Dazu gehören Betriebe, in denen es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs keinen Streik gab. Es trifft die Aluminiumindustrie ebenso wie Werften.
- Brauereien
- Chips- und Schokoladenproduktion.
Bei bestimmten Produkten kann es zu leeren Regalen kommen. In den Medien wird deshalb schon von Hamsterkäufen berichtet. Auch Hotels können bereits betroffen sein.
Gibt es in den nächsten Tagen keine Einigung, hat LO für Freitag bereits den Ausstand von 15 000 weiteren Personen angekündigt, YS von knapp 500.
Zum Kampfeswillen trägt laut NRK auch bei, dass es im vergangenen Jahr mehr Geld für Manager und Boni gab.
Liste der betroffenen Fährverbindungen bei NRK
- In Finnland waren vor kurzem Lokführer im Streik – dort gab es bereits eine Einigung.
- In Stockholm streiken aktuell die Lokführer der Pendelzüge, weil sie künftig ohne Schaffner unterwegs sein sollen.