Norwegen: Fykantrappa in Meløy für immer gesperrt

Meløy (Norwegen). Die Fykantrappa als Touristenziel und Instagram-Spot in der Kommune Meløy ist Geschichte. Der Eigentümer, der staatseigene Energieerzeuger Statkraft, will die Treppe zwar als Baudenkmal erhalten, aber aus Sicherheitsgründen keinen Publikumsverkehr mehr darauf zulassen. Die Treppe wurde im Sommer 2020 gesperrt, nachdem bei einer Überprüfung erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt wurden. Darüber berichtete NRK.

Fykantrappa

Fykantrappa. Foto Martin Solhaug Standal, Pixabay

Fykantrappa ist 1,7 Kilometer lang und überwindet 300 Höhenmeter. Über die Zahl der Treppenstufen gibt es unterschiedliche Angaben, es sind rund 1130. Gebaut wurde sie vor mehr als 100 Jahren, damit die Arbeiter den See Nedre Navervatnet auf 464 Metern eindämmen und den Wasserfall Fykanfossen verrohren konnten. Auch das Material wurde über diese Treppe geschleppt. Mit der Energie dieses Wassers wird das Kraftwerk Glomfjord unten am Fjord betrieben. Die Holztreppe von 1919 entspricht selbstverständlich nicht den Sicherheitsnormen eines touristischen Bauwerkes. Sie war aber in den vergangenen Jahren zu einer touristischen Attraktion geworden, und 2019 sollen 15 000 Menschen dort hinaufgeklettert sein. Geschlossen wurde die Treppe, nachdem bei der Inspektion im Sommer 2020 rottes Holz, gebrochene Bolzen und gefährlich lose Felsbrocken vorgefunden wurden. Oben gibt es eine Gaststätte, die kaum anders als über die Treppe zu erreichen ist.

Sicherheit für Touristen contra Denkmalpflege

Im Herbst war die Treppe nun erneut untersucht worden und es gab Vorschläge, wie man die Sicherheit erhöhen könnte. Das Problem, wie es Statkraft gegenüber NRK darstellt: Als Baudenkmal der Industriegeschichte darf die Treppe zwar repariert, aber nur begrenzt verändert werden. Eine Reparatur hätte die Sicherheit aber nicht ausreichend verbessert. Dieses Risiko will Statkraft nicht eingehen. Um den Sicherheitsansprüchen eines Bauwerks für Publikumsverkehr zu genügen, hätte die Treppe grundlegend verändert werden müssen.

Die Kommune Meløy ist damit eine Touristenattraktion ärmer – hat allerdings noch mehr davon, beispielsweise den Gletscher Svartisen und Engabreen, dessen tief nach unten reichende Gletscherzunge. Wie die Fykantreppe für die Zukunft bewahrt werden soll, ist noch unklar.

Früherer Artikel zum Thema:Fykantrappa nicht mehr sicher – möglicherweise für immer gesperrt

Dieser Beitrag wurde unter Geschichte, Norwegen, Sport, Tourismus veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert