Norwegen. Die angedrohte Aussperrung im Arbeitskampf der Flugtechniker ist da. 450 Flugtechniker kommen nicht zu ihrem Jobs. Die Fluggesellschaft Widerøe hat den Verkehr auf dem Kurzbahnnetz deshalb bereits vollständig eingestellt. Dies betrifft Orte mit kleineren Flughäfen in Nordnorwegen. Welche Flüge darüberhinaus ausfallen, ist noch unklar.
Vor allem für Kranke kann die Aussperrung große Konsequenzen haben. Der Antrag auf eine Ausnahmeregelung für die Techniker der Krankenflugzeuge wurde vom Arbeitgeberverband abgelehnt. Die Flugzeuge müssen spätestens nach 72 Stunden gewartet werden. Bei auftretenden Problemen stehen sie schon früher still. In Nordnorwegen sind die Abstände zwischen den Krankenhäusern weit und ein Transport auf dem Landweg kann mehrere Stunden dauern. Patienten, die keine Notfälle sind, aber aus verschiedenen Gründen Termine im Krankenhaus haben, nutzen Nordnorwegen oft Verbindungen von Widerøe – die jetzt auch teilweise ausfallen.
In Sorge sind auch die Bewohner von Spitzbergen, die in noch größerem Maße auf Flugverbindungen angewiesen sind. Dazu gehört im Notfall auch der Krankentransport nach Tromsø. Siehe Arbeitskampf in Norwegen: Streik und Aussperrung der Flugtechniker