Norwegen. Nach dem Sturm ist vor dem Sturm. Nach Extremwetter Gyda ziehen neue Unwetter vom Atlantik über Norwegen hinweg – und diesmal trifft es auch die Finnmark mit umfangreichen Straßensperrungen aufgrund von Lawinengefahr. Unter anderem ist die E6 über Kvænangsfjellet schon seit Montag aufgrund von Lawinen geschlossen, was bedeutet: Die Finnmark ist wieder einmal vom Rest Norwegens abgeschnitten. Darüber berichtete NRK.

Straßensperrungen an der Finnmark-Küste. Screenshot von Statens Vegvesen/Trafikkinfo
Varsom.no meldet große Lawinengefahr für Trollheimen, Nord- und Sør-Trøndelag, Helgeland, Svartisen, Salten, Ofoten, Lofoten und Vesterålen, Sør-Troms, Indre Troms, Lyngen, Tromsø, Nord-Troms und Vest-Finnmark. Die Ursache dafür sind Tauwetter, Wind und viele Niederschläge. Zuvor hatte es viel Neuschnee gegeben. Viele Straßen und Pässe sind seit Dienstag gesperrt. Der Weg zum Nordkap ist schon seit Tagen nicht befahrbar. Inzwischen ist auch die ganze Kommune Nordkapp inklusive Honningsvåg vom Rest des Landes abgeschnitten, wie auch andere Küstenorte. Stellenweise geht Kolonnenverkehr.
Flaschenhals Kvænangsfjellet
Kvænangsfjellet ist eine der typischen Stellen, wo Norwegen immer mal wieder „geteilt“ wird – weil es dort keine alternative Verbindung auf dem Landweg innerhalb Norwegens gibt. Nicht zuletzt deshalb bezuschusst der Staat Hurtigruten und inzwischen auch Havila, damit sie Fracht- und Personenverkehr nördlich von Bodø auch in solchen Situationen aufrechterhalten. Viele Küstenorte haben auch einen Flughafen, doch bei ungünstigem Wetter werden häufig auch die Flüge eingestellt.
Für die Einwohner von Alta und andere, die jetzt nur an der E6 scheitern, gibt es neben Flügen noch die Straße über Finnland. Das sind allerdings nicht nur viele hundert Kilometer Umweg – es müssen auch die Coronaregeln beim jeweiligen Grenzübergang beachtet werden.
Ärger auch durch Glätte und Schmelzwasser
Heute wird eine neue Bewertung der Situation vorgenommen. In einigen Teilen des Landes soll die Lawinengefahr laut varsom.no von rot auf orange sinken. Helgeland, Trøndelag, Ofoten, Salten und Svartisen bleiben aber voraussichtlich rot. Neben dem Ärger mit Lawinen gibt es auch noch den mit glatten Straßen und mit Schmelzwasser, weil in dem milderen Wetter die frischen Schneehaufen tauen.
Nordnorwegen zu besseren Zeiten: