Island. Eigentlich hätten die Belugas Little White und Little Grey nun endlich ihr neues Domizil in der Bucht Klettsvík auf Heimaey bezogen haben sollen – fünf Jahre nach ihrer Ankunft auf Island aus einem Vergnügungspark in Schanghai. So ist es nicht gekommen. Sea Life Trust, Betreiber des Beluga-Refugiums, kündigte an, dass weitere Änderungen an den Außenanlagen notwendig seien. Damit verzögert sich die Rückkehr der Ex-Show-Wale ins Meer um ein weiteres Jahr.
Die Außenanlage in der abgegrenzten Bucht Klettsvík war erst 2023 mit einem neuen Element versehen worden, das den beiden eine schrittweise Gewöhnung an die Freiheit in der Bucht ermöglichen sollte. Doch dann wurden die Tiere nach nur wenigen Wochen wieder zurück ins Indoor-Becken verfrachtet, da Little Grey krank geworden war.
Little Greys Magengeschwüre sind inzwischen kuriert, und den beiden Belugas soll es gut gehen. Allerdings ist Sea Life Trust nun zu dem Schluss gekommen, dass es auch draußen eine noch geschütztere Möglichkeit geben muss, die Wale zu untersuchen und sie bei Bedarf, zum Beispiel Krankheit, auch dort vor rauen Witterungsbedingungen und Strömungen schützen zu können, ohne sie ins Innenbecken verfrachten zu müssen. Vorher will man sie diesem Risiko nicht mehr aussetzen.
Aussiedlung ein langwieriger Prozess
Dass Little White und Little Grey jemals wieder alleine im Meer zurechtkommen würden, nach einer Karriere als Show-Wale in einem Vergnügungspark in Schanghai, galt von Vornherein als unwahrscheinlich. Das gab den Anstoß für das Refugium in der Bucht Klettsvík in den isländischen Westmännerinseln. Dort sollten sie den Rest ihres Lebens zumindest annähernd artgerecht und dennoch betreut leben können. Das Refugium, zumindest aber seine Methoden, sollten später auch anderen Walen aus Gefangenschaft zugute kommen.
Es zeigt sich nun, dass die Umstellung für die Belugas doch schwieriger war als anfangs gedacht, zumindest für Little Grey. Mit verantwortlich für den langwierigen Prozess sind aber auch die langen Bauzeiten bei Neuerungen, dazu kam Pech wie das 2022 gesunkene Begleitboot in der Bucht.
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