Kein Bootsbetrieb mehr über Akkajaure – aber Hubschrauber

Schweden.  60 Jahre lang transportierte MS Storlule Wanderer über den See Akkajaure im nordschwedischen Fjäll. Aber nicht mehr kommenden Sommer. Der schwedische Tourismusverein STF will die Aufgabe abgeben – und bisher hat sich niemand gefunden, der dies übernehmen möchte.

Akkajaure

Akkajaure. Foto Bengt A Lundberg / Riksantikvarieämbetet, CC BY 2.5,

Die Streichung des beliebten Bootsverkehrs hat ausnahmsweise nicht mit der Corona-Krise zu tun, sondern war seit längerem diskutiert worden. MS Storlule fuhr von Ritsem nach Vaisaluokta und Änonjalme auf der anderen Seite des Stausees Akkajaure. Ritsem ist ein beliebter Startpunkt für Touren im Fjäll, weil bis dorthin ein Bus von Gällivare aus fährt und weil es dort sowohl eine STF-Station als auch einen Campingplatz gibt. Der Padjelantaleden durch den Nationalpark Padjelanta nach Kvikkjokk beginnt aber auf der anderen Seite des Sees. Dorthin gibt es keine Straße. STF betrieb diese Verbindung als Service für die Wanderer, sieht dies aber nicht als sein Kerngeschäft an und hatte das endgültige Ende im Vorjahr angekündigt.  Es gab laut NSD lokale Akteure, die sich für die Übernahme des Schiffsverkehrs interessierten, bis jetzt ist aber nichts verbindlich – und das hat dann vielleicht schon etwas mit der Corona-Krise zu tun. Denn möglicherweise wird es ja im Sommer nicht viele Passagiere geben, die das Angebot nutzen wollen.

Hubschrauber statt Boot?

Fiskeflyg

Im Winter landen die Hubschrauber von Fiskeflyg auch auf Eis.

Eine alternative Transportmethode über den See ist Fiskeflyg. Der Hubschrauberdienst hat bereits eine Basis in Ritsem und fliegt normalerweise längere Touren ins Fjäll. Gegenüber NSD erklärte ein Vertreter von Fiskeflyg, man biete an, die Lücke zu füllen. Der Flug von Ritsem nach Vaisaluokta oder Änonjalme soll 350 Kronen kosten und spontan möglich sein, ohne Vorbuchung.

STF wird aber weiter mit dem Boot MS Langas von Kebnats (Straße/Busverbindung) zur Fjällstation Saltoluokta fahren. Diese liegt ebenfalls im weglosen Land auf der anderen Seite des Sees Langas.  Wie Akkajaure gehört diese zum Flussystem des Stora Luleälv. Dieses Boot wird auch für die Belieferung der Station benötigt. Sollte jemand anders den Betrieb übernehmen wollen, würde man aber nicht nein sagen. 

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