Island: Heftiger Erdbebenschwarm an der Katla

Island. Mit drei Erdbeben über Stärke 4 und mehreren kleineren hat der Vulkan Katla gestern die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Farbcode für die Luftfahrt wurde auf Gelb geändert. Der Zivilschutz hat erhöhte Aufmerksamkeit erklärt und die Straße zum Berg gesperrt. Inzwischen ist der Erdbebenschwarm allerdings wieder abgeflaut, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Vulkan in Kürze ausbrechen könnte. Update 21.30 Uhr: Der Farbcode wurde auf Grün zurückgesetzt.

Katla

Der Erdbebenschwarm am Mýrdalsjökull, dem Gletscher über dem Vulkan Katla. Quelle Veðurstofa Íslands

Die Erdstöße kamen kurz hintereinander am Vormittag, und sie waren sogar stärker als anfangs angenommen. Ursprünglich meldete der isländische Wetterdienst, das stärkste hätte 4,5 gehabt, später wurde dies nach oben korrigiert. Mehrere Medien meldeten 4,8. Die Beben waren unter anderem in Þórsmörk  und Vík i Mýrdal zu spüren.

Ein Vulkanausbruch von Katla hätte das Potenzial zu großen Schäden – nicht umsonst wählte Baltasar Kormákur genau diesen für das Szenario seiner Netflix-Serie. Unter anderem deshalb, weil Katla wie sein Nachbar Eyjafjallajökull ein Vulkan unter einem Gletscher ist, was beim Ausbruch besonders üble Aschewolken hervorrufen kann, man erinnere sich an 2010. Katlas Eisdecke heißt Mýrdalsjökull. Der letzte große Ausbruch Katlas war 1918. Damals wurde ein Hof durch den Tephraauswurf zerstört, und massive Gletscherläufe hoben durch ihre Ablagerungen die Oberfläche des Mýrdalssandur.

Hinter den ungewöhnlich heftigen Erdbewegungen vermuten die Wissenschaftler des Wetterdienstes aktuell aber eher Wasser und Erdwärme als Magmaeinschuss. Der Berg wird aber sehr genau über diverse Messsysteme beobachtet. Am Gletscherfluss Múlakvisl sind bisher keine Veränderungen gemessen worden.

Update 21.30 Uhr: Nach dem heftigen Erdbebenschwarm gestern wurde es wieder ruhig am Vulkan. Deshalb wurde der Farbcode für die Luftfahrt wieder auf Grün zurückgesetzt. Auch der Weg zum Berg ist wieder frei. Es gilt allerdings weiter erhöhte Aufwerksamkeit.

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