Island. Einwohner Islands aus den abgelegeneren Gebieten kommen künftig günstiger in die Hauptstadt Reykjavík: Mit dem Programm „Loftbrú“– Luftbrücke – erhalten sie drei Mal im Jahr 40 Prozent Rabatt auf den Flug. So sollen auch diese häufiger von den Möglichkeiten der Hauptstadt profitieren können. Gleichzeitig ist es eine Unterstützung für die kriselnden Fluggesellschaften.
Etwa 60 000 Isländer erhalten diese Unterstützung für ihre zukünftigen Reisen. Berechtigt ist, wer mehr als 200 bis 300 Kilometer von der Hauptstadt entfernt wohnt, je nach Gebiet. Noch in diesem Jahr sollen sie einen Hin-und Rückflug bezuschusst bekommen. In den kommenden Jahren sollen es dann drei Hauptstadt-Trips sein (jeweils Hin- und Rückflug). Dies gilt nur für private Flüge, nicht für Geschäftsreisen.
Fliegen ist keine sehr umweltfreundliche Reiseform. In dünn besiedelten Gebieten mit schwieriger Topografie gibt es jedoch oft gar keine andere Möglichkeit, in überschaubarer Zeit größere Distanzen zurückzulegen – sei es Nordnorwegen, Grönland oder Island. Islands Ringstraße führt zudem an der Küste entlang, was nicht der kürzeste Weg ist. Die Straßen durch das Hochland sind nicht einfach zu befahren und auch häufig geschlossen.
Zu spät für die Verbindung auf die Westmännerinseln
Die Coronazeit wirkte sich auf alle Reiseunternehmen negativ aus, so auch auf Island. Loftbrú soll die Entscheidung für eine Hauptstadt-Tour erleichtern und damit auch den kriselnden Fluggesellschaften helfen. Aktuell sind es drei, die Inlandsflüge anbieten: Air Iceland Connect, Ernir (international Eagle Air) und Norlandair. Auch Einwohner der Westmännerinseln haben Anspruch auf günstigere Flugtickets. Für sie kommt die Unterstützung zu spät: Die Fluggesellschaft Ernir hat die Verbindung Heimaey-Reykjavík aufgrund mangelnder Nutzung eingestellt. Der Ernir-Chef sagte zu mbl.is, die Verbindung lohne sich nicht, seit das neue Schiff auf der Strecke Heimaey-Landeyjahöfn fahre und die Strecke nicht mehr bezuschusst werde. Daran ändere auch Loftbrú wenig.
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