Frachtschiff vor Norwegen in Seenot

Norwegen. Das niederländische Frachtschiff Eemslift Hendrika trieb seit Montag ohne Besatzung und ohne Antrieb mit Schlagseite in schwerer See vor Ålesund. Am Mittwochabend hatten die Bergungskräfte Erfolg: Sie konnten eine Schleppverbindung herstellen. Das Schiff wird nun in ruhigere Gewässer gezogen. Das meldete NRK.  (Update 7.4., 23 Uhr)

Eemslift Hendrika

Eemslift Hendrika, nachdem ein Boot der Decksladung schon ins Wasser gefallen ist. Screenshot aus einem Video von Kystverket

Die Eemslift Hendrika geriet in Probleme, als bei dem schweren Wetter Ladung verrutschte. Unter anderem transportiert das Schiff kleinere Boote offen an Deck. Es bekam Schlagseite. Eine Kenterung in den hohen Wellen schien möglich. Zuerst wurden nur acht Personen mit dem Hubschrauber abgeborgen, abends ließen sich auch die letzten vier der Besatzung wegen der Kentergefahr von Bord holen. Die Eemslift Hendrika war laut Marine Traffic unterwegs von Bremerhaven nach Kolvereid, Norwegen.

Inzwischen ist auch der Motor ausgefallen. Ein Arbeitsboot, das als Decksladung zu einem norwegischen Kunden unterwegs war, ist ins Meer gefallen. Der norwegische Küstenschutz (Kystverket) konzentriert sich auf das Frachtschiff, denn das hat etwa 350 Tonnen Schweröl und 50 Tonnen Diesel an Bord. Würde es kentern oder irgendwo auflaufen, würde dies große Schäden an der Natur zur Folge haben. Die Wellen waren laut Kystverket am Dienstagabend 15-18 Meter hoch. Die Gefahr der Kenterung scheint nach der Einschätzung von Kystverket aber nicht mehr ganz so groß, seit das Arbeitsboot von Bord gegangen ist. Das Boot wurde inzwischen geborgen.

Schleppversuch am späten Mittwochabend

Am Mittwochmorgen befand sich die Eemslift Hendrika 12-15 Seemeilen vor Stad und trieb nach Süden. Die Reederei hat für die Bergung des Schiffes die niederländische Smit Salvage beauftragt. Zwei Experten der Firma kamen nach Ålesund . Zwei norwegische Schlepper wurden dafür beauftragt und fihren zu dem Havaristen. Die Hoffnung war, dass Personal per Helikopter auf das havarierte Schiff gebracht werden kann, um dort die Leinen für den Schlepp anzubringen. Aufgrund der Wetter- und Wellenverhältnisse sollte dies ursprünglich auf Donnerstag verschoben werden. Da nun doch die Gefahr besteht, dass das Schiff bei Stadlandet auf Grund stoßen könnte, wurde mit der Aktion noch am Mittwochabend begonnen. Ein Hubschrauber setzte das Bergungsteam an Bord des Havaristen ab. Gleichzeitig wurde schon die Ölwehr alarmiert, meldet Kystverket . Es gelang aber erfolgreich, die Verbindung herzustellen und die Eemslift Hendrika in Schlepp zu nehmen. Sie  soll in ruhigere Gewässer gebracht und dort untersucht werden. Stand 7.4., 23 Uhr

Video der Rettungszentrale von der Bergung der Mannschaft:

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