Forscherthese: Lernen Elche, sich vor Jägern zu verstecken?

Schweden/Norwegen. Werden Elche klüger und lernen, sich vor Jägern zu verstecken? Diese These vertreten zwei schwedische Forscher von der Hochschule in Gävle. Zwei Jahre lang hatten Lars Hillström und Petter Hillborg Elche bei Ockelbo und in Hälsingland mit Wildkameras beobachtet.

Elch im Wald

Elch im Wald

Die Forscher erlebten, dass die Elche das Gebiet in der Phase der Elchjagd im Herbst verließen und später wiederkehrten. Früher sei dies anders gewesen. Interessanterweise traf man sie zur Jagdzeit eher zwischen Hütten und in der Nähe von Häusern an, wo nicht gejagt wird.

Hillström und Hillborg erklären sich das so, dass Elche schon immer versucht haben, Raubtieren auszuweichen, und dass sie sich von Jägern und bellenden Hunden gestresst fühlen. Sie glauben aber auch, dass die Fähigkeit, sich vor Jägern zu schützen, ein Vorteil ist, der die Elchpopulation auf Dauer klüger gemacht hat – Elche, die das nicht taten, hatten eben auch keine so große Chance, ihre Gene allzu oft weiterzugeben.

„Im Kampf zwischen Beute und Raubtier musste sich das Raubtier immer dem Beutetier anpassen, das versucht, zu entkommen. Wenn Jäger über Jahrhunderte immer dieselbe Strategie anwenden, dann wird es immer schlechter gehen – das ist Evolution“, so Petter Hillborg. 

„Elche passen sich an“

NRK griff das Thema auf, und zwei norwegische Jäger haben ähnliche Beobachtungen gemacht: „Elche passen sich an die Menschen, den Verkehr und andere Dinge an. Die, die lange überleben, haben ihre eigenen Verhaltensweisen. Das geben sie an ihre Nachkommen weiter.“

Auch der Mensch ist allerdings anpassungsfähig. Er könnte seine Jagdtaktik ändern. In der vergangenen Saison wurden außerdem 22 899 erwachsene Elche allein in Schweden geschossen – noch sind nicht alle so klug (Zahl berichtigt).

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