Finnland. Die Grenze zu Russland bleibt bis zum 14. April komplett dicht. Das hat die finnische Regierung gestern entschieden. Begründet wird dies damit, dass man erneut „instrumentalisierte Migration“ fürchte. Seit dem 16. Dezember 2023 gab es keine Möglichkeit mehr, direkt von Russland nach Finnland und umgekehrt zu reisen.
Für russische Staatsbürger war es schon länger nur noch schwer möglich, nach Finnland einzureisen. Wie berichtet, häuften sich im Herbst allerdings die Fälle, in denen Menschen aus dem Mittleren Osten ohne gültige Einreisepapiere an die finnischen Grenzstationen kamen und dort Asyl beantragten – auf Fahrrädern, denn zu Fuß darf man diese Grenze nicht queren. Die finnische Regierung bezeichnete dies als einen Versuch Russlands, Finnland durch eine „Hybridoperation“ zu destabilisieren. Daraufhin hatte Finnland schrittweise alle Grenzübergänge geschlossen.
In den vergangenen Wochen hatten allerdings drei Mal Gruppen Menschen versucht, die Landgrenze illegal zu queren. Der finnische Grenzschutz meldete am 10. Januar die Festnahme von vier Personen einige Kilometer nördlich von Parikkala, am 11. Januar die Festnahme von 11 Personen aus dem Iran bei Lappeenranta und am 25. Januar die Festnahme von 18 Personen, Männer, Frauen und Kinder aus dem Mittleren Osten in Imatra. Alle beantragten in Finnland Asyl.
Die finnische Innenministerin Mari Rantanen (Basisfinnen) geht laut Pressemitteilung davon aus, dass „Hunderte, wenn nicht Tausende Migranten“ sich aktuell in der Nähe der Grenze auf der russischen Seite aufhielten und auf die Chance warteten, diese in Richtung Finnland zu queren. Deshalb bleibe die Grenze nun noch zwei weitere Monate geschlossen.
Russisch-norwegische Grenze war die ganze Zeit passierbar
Die ganze Zeit nutzbar war der norwegische Grenzübergang Storskog nahe Kirkenes. Wie der Barents Observer berichtet, kommen auch täglich noch Minibusse aus Murmansk nach Kirkenes zum Einkaufen. Doch die Zahl der Personen, die die Grenze queren wollen, sinke. Im Dezember seien es 22 Prozent weniger gewesen als im selben Monat im Vorjahr, im Januar 2024 43 Prozent weniger als im Januar 2023.
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