Finderlohn für abtrünnigen Messballon aus Nordfinnland

Finnland/Norwegen. Das finnische meteorologische Institut hat 500 Euro Finderlohn für einen im nordfinnischen Pallas abgetriebenen Messballon ausgesetzt. Nach der berechneten Flugbahn müsste er über das Vätsäri-Wildnisgebiet oder direkt über den Inarisee in Richtung Kirkenes geflogen sein. Darüber berichtete Yle.

Messballon FMI

Vor dem Einsatz in Pallas: der abtrünnige Ballon. Foto Ilmatieteen Laitos

Der Messballon war Teil des Programms Pallas Cloud Experiment, bei dem über verschiedene Methoden Parameter in der Atmosphäre gemessen werden, darunter Aerosole. Die Ergebnisse sind unter anderem für die Klimaforschung wichtig. Auch Forschungsgruppen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Großbritannien sind an dem Projekt beteiligt. In Pallas befindet sich auch die Station Sammaltunturi, praktischerweise oft in Wolken. Der Heliumballon war eigentlich mit Drahtseilen am Boden befestigt. Er flog schon mehrere Hundert Meter hoch, als er sich losriss. Dies sei das erste Mal in 15 Jahren Beruf, dass er so etwa erlebt habe, so Atmosphärenforscher Kimmo Neitola von der Universität Helsinki zu Yle. Zuvor war der Ballon 18 Tage normal im Einsatz gewesen. Am Montagabend wurde er über Sevettijärvi gesichtet, offenbar etwas niedriger.

Der Ballon ist rot und hat einen Durchmesser von 8 Metern. Er trug Messinstrumente im Wert von mehreren Tausend Euro. Die Befürchtung der Wissenschaftler ist, dass diese Instrumente bei der Landung beschädigt werden. Selbst wenn sie so sanft herunterkommen, dass sie heil bleiben, muss sie auch noch jemand finden. Nordostfinnland ist ein sehr dünn besiedeltes Gebiet. Der Wind kam zuletzt aus Süden. Nördlich von Sevettijärvi kommt die Grenze zu Norwegen und als letztes Stück Land die Varanger-Halbinsel.

Hinweise an kimmo.neitola(at)helsinki.fi. Der Finderlohn wird gezahlt, wenn der Hinweis dazu führt, dass der Ballon und die Instrumente geborgen werden können.

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