Norwegen. Knapp 39 000 Zuchtlachse entwichen Ende August aus einer Anlage in Nærøysund im nördlichen Trøndelag. Ein Drittel davon wurde inzwischen gefangen. Der Rest breitet sich nach Norden aus und wandert die Flüsse hinauf. Darüber berichtete NRK.
Dass Zuchlachse aus den Gehegen entweichen, kommt immer wieder vor und ist einer der Gründe, warum die Lachszucht in Norwegen in der Kritik steht. Denn eine Vermischung der Wildlachsbestände mit dem Zuchtlachs ist absolut unerwünscht, und die Zuchtlachse sollen dem Wildlachs auch nicht die Laichplätze wegnehmen. Die Fische, die in Nærøysund entwichen sind, sollen noch nicht geschlechtsreif gewesen sein, werden es aber, wenn sie vorher nicht gefangen werden.
Auflage der Fischereibehörde war, dass die entwichenen Zuchtlachse wieder eingefangen müssen. Der Betreiber der Anlage stellte bis vor kurzem sogar eine Belohnung in Aussicht. Es darf ausnahmsweise auf diesen Lachs gefischt werden, auch wenn dies unerwünschten Beifang bedeutet. Ein Drittel der Flucht-Lachse wurde bisher wieder gefangen.
Schwer von der Lachslaus befallen
Die entwichenen Lachse sind schwer von der Lachslaus befallen, wie man auch auf den Bildern bei NRK sehen kann. Die Verbreitung dieser Parasiten ist ein weiterer Grund für Kritik an dem Zuchtgeschäft. Inzwischen haben sich die entwichenen Lachse sich entlang der Küste nach Norden verbreitet. Die Fischereibehörde verlangt weiterhin, dass die Tiere zumindest aus den Flüssen entfernt werden, in die sie nun ziehen, um die Lachslaus loszuwerden.
Der norwegische Wildlachsbestand wird nicht nur von den Zuchtlachsen bedroht, sondern auch vom Buckellachs, dem Eindringling aus dem Osten. Im Sommer gab es in mehreren Flüssen in der Finnmark Aktionen, bei denen diese Tiere gefangen wurden, damit die Zahl begrenzt bleibt.
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