Schweden/ Finnland. Nun friert das nördlichste Ende der Ostsee langsam zu. Der dritte finnische Eisbrecher ist auf dem Weg von Helsinki in den Norden, auf der schwedischen Seite sind bereits alle fünf in Luleå versammelt. Extra für Touristen starten kleinere Eisbrecher von Kalix, Kemi und Piteå aus – Bad inklusive.
Die Eiskarte zeigt es: Das offene Wasser in der Bottenwiek schrumpft, insbesondere auf der finnischen Seite. „In den kommenden Tagen Zuwachs und südliche Eisdrift“ lautet die Prognose – angesagt sind Temperaturen bis zu minus 20 Grad. Das Eis friert auch deshalb so schnell zu, weil die Ostsee dort kaum noch salzig ist – die großen Flüsse verdünnen sie mit viel Süßwasser.
Inselbewohner in den Schären können bereits mit Schneescootern übers Eis fahren. Doch die Industriehäfen in Luleå, Tornio, Kemi und Oulu sollen ja weiter bedient werden – Erz, Stahl, Edelstahl, Holz und Papier aus dem Norden müssen zum Kunden. Dafür sorgen die Eisbrecher, die in Abstimmung miteinander operieren. Auf der schwedischen Seite war bisher vor allem Ale im Einsatz, der kleinste der fünf schwedischen Eisbrecher. Seit heute ist auch Ymer unterwegs, und die übrigen drei großen, inklusive des Forschungseisbrechers Oden, liegen in Luleå bereit. Das finnische Depot ist in Helsinki. Von dort ist nun Polaris unterwegs in den Norden, der weltweit erste Eisbrecher, der sowohl mit schwefelarmem Diesel als auch mit Flüssiggas fahren kann. Für ihn ist es es erst die dritte Saison. Er wurde aus dem Verkehrsprogramm TEN-T der EU kofinanziert. Bereits vor Ort sind Otso (Bereich Kemi-Tornio) und Kontio (Oulu-Raahe).
Eisspaziergang und Bad für Touristen
Während diese sich um die Berufsschifffahrt kümmern, bieten der finnische Eisbrecher-Senior Sampo (Abfahrt von Ajos/Kemi, Finnland), die 1976 in Deutschland gebaute Polar Explorer (Axelsvik/Kalix, Schweden) und die kleinere Arctic Explorer (Piteå, Schweden) Eisvergnügen für Touristen an. Auf diesen zwei-bis vierstündigen Touren kann man erleben, wie das „Eisbrechen“ funktioniert, man darf aussteigen und auf dem Eis herumlaufen, und wer will, kann sich im Überlebensanzug in das frisch aufgebrochene Wasser stürzen. Das ist zurzeit immerhin wärmer als die Luft.
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Eiskarte vom 16.1.2019 des schwedischen und des finnischen Meteorologischen Instituts (SMHI/FMI, aktuellere Versionen hier). Grau bedeutet festes Eis, hellrosa neues Eis, hellgrün offenes Eis. (Letztes Update 16.1. 14.20 Uhr)