Eine Frage des Geldes: Wo wird die Färöer-Krimiserie „Trom“ gedreht?

Färöer. Die erste Krimiserie, die auf den Färöer spielt – und dann wird sie auf Island gedreht? Aus finanziellen Gründen wäre es beinahe so weit gekommen. Doch nun sieht es so aus, als werde „Trom“ doch am „echten“ Schauplatz filmen. Darüber berichtete KVF.fo.

Eysturoy

Spannende Wettermomente inklusive beim Färöer-Krimi. Foto Jan Steffen

Der Plot von „Trom“: Die Leiche eines Tierschutzaktivisten wird in den blutigen Gewässern nach einer „Grindadráp“ gefunden. Der Journalist Hannis Martinsson versucht zu ermitteln. Die Serie beruht auf Büchern des färöischen Autors Jógvan Isaksen. Zwei davon sind auch ins Deutsche übersetzt: „Mild ist die färöische Sommernacht“/neuer Titel „Endstation Färöer“ („Blíð er summarnátt á Føroyalandi“) und „Option Färöer“ („Gráur oktober“), außerdem „Krossmessa“ (und „Norðlýsið“. Der Plot klingt hauptsächlich nach „Krossmessa“. Finanziert wird die Serie aus vielen Quellen, unter anderem sind ZDF/ Arte  mit eingestiegen.

Island lockt Filmproduktionen mit finanziellen Anreizen

Trotzdem muss Produzent Jón Hammer aufs Geld sehen. Und Island bietet mehr finanzielle Anreize, um Produktionen anzulocken, als die Färöer dies bisher taten.  Der Unterschied beträgt 4 Millionen DKK (EUR 536.340). Deshalb plante Hammer große Teile der Dreharbeiten auf Island. Er wird zitiert damit, dass nur die 50 000 Färinger den Unterschied merken würden. Einige Zuschauer könnten dies anders sehen, und viele Färinger waren mit der Lösung unzufrieden. 

Färöische Bürgermeister bieten Geld

So weit kommt es nun wohl auch nicht: Als erster kam der Bürgermeister von Eysturkommuna und bot eine Million DKK, um die Produktion im Land zu halten , gerne auch in der Kommune. Sowohl der Schriftsteller als auch Drehbuchautor Tórfinnur Jákupsson stammen von dort. Es folgte der Bürgermeister von Runavík. Und nun änderte auch der zuständige Minister Helgi Abrahamsen seine Meinung und will das fehlende Geld auftreiben. Es gebe eine breite Zustimmung in der Regierung zu dem Projekt. Kommende Woche soll darüber verhandelt werden. Färöer-Kenner werden also voraussichtlich doch die Chance haben, Orte wiederzuerkennen, wenn die Serie dann ausgestrahlt wird.

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