Die wohlartikulierten Pessimisten von Puolanka

Finnland. Erneut wurde Finnland 2019 „Glücklichstes Land der Welt“ nach dem World Happiness Index. Eine Gemeinde macht da nicht mit: In Puolanka sind vom 1. Januar bis zum 31.Dezember „Pessimistentage„. Darüber berichteten inzwischen auch internationale Medien.

Tervetulua Puolanka

Tommi Rantala. Sceenshot aus dem Video Tervetulua Puolangalle – Willkommen in Puolanka.

Ländliche Orte im Norden verlieren Einwohner – das ist in Finnland nicht anders als in Norwegen oder Schweden. Kein Ort allerdings zelebriert dies formvollendeter als Puolanka, gut 100 Kilometer östlich von Oulu. Seit sich dort 2006 der Pessimistenverein gründete (Puolangan Pessimistit), betreibt der Ort seine ganz eigene Anti-PR, mit Musicals und Videos. Damit ließ sich zwar bisher die Einwohnerzahl (noch etwa 2600) nicht steigern, aber die Bekanntheit. Inzwischen berichteten sogar internationale Medien darüber, beispielsweise das polnische Fernsehen, BBC und CBC (Kanada), inzwischen auch Telepolis in Deutschland.  Und niemand vergisst, die gelben Schilder zu erwähnen, die den Besucher zum Umkehren auffordern, solange er noch kann.

Mitäpä se hyvvää!

Vorsitzender der Pessimistenvereinigung ist aktuell Tommi Rautala, der nicht nur  hinter den Videos steht, sondern dafür immer wieder auch vor der Kamera – als Fremdenführer, der nichts vorzuweisen hat oder als Anti-Easy-Rider mit Schneemobil. In einem anderen Szenario versucht ein junger Mann (Antti Ryynänen) sein Glück bei der Damenwelt, trifft aber keine einzige Frau – und auf Tinder ist auch nur seine Mutter. „Mitäpä se hyvvää“ ist das Motto – „Was nützt es!“

Ist das nun der Beweis dafür, dass der World Happiness Index lügt, ein Marketing-Trick oder einfach eine Art finnischer Humor? Urteilen Sie selbst!

Missä on Puolanka? Wo ist Puolanka?

Weitere Videos auf dem Youtube-Kanal der Puolangan pessimismipäivät, in der Regel englisch untertitelt.

Mehr zum World Happiness Index:

Finnland erneut das „glücklichste Land der Welt“

Dieser Beitrag wurde unter Film, Finnland, Gesellschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert