Die norwegische Bahn heißt bald „Vy“

Norwegen. Die Norwegischen Staatsbahnen sollen nicht mehr so heißen. NSB und seine Busgesellschaft Nettbuss sollen künftig unter dem Markennamen „Vy“ auftreten verkündete das Unternehmen gestern in einer Pressemitteilung. Vergangenes Jahr hatte sich bereits Statoil umbenannt.

Vy

Die Zukunft der staatlichen norwegischen bahn- und Busgesellschaft: Vy. Grafik Snøhetta

Norges Statsbaner AS (NSB) betrieb den Personen- und Güterverkehr seit den 1880er Jahre, später auch Busverkehr. 1996 wurde der Unterhalt der Gleise und Bahnhöfe von einer eigenen Gesellschaft übernommen, Jernbaneverket, heute Bane NOR. Seit vergangenem Jahr muss auch der Staatskonzern Konkurrenz auf den Schienen dulden – so bekam im Oktober in der ersten Ausschreibung dazu die private britische Gesellschaft Go Ahead den Zuschlag für Sørlandsbanen, Arendalsbanen und Jærbanen. Ihr Angebot war günstiger als das der NSB und der schwedischen Bahngesellschaft SJ. Die Briten übernehmen ab Dezember 2019 und bekommen einen Zehn-Jahres-Vertrag.

Die Staatsbahn hat jetzt auch in Norwegen Konkurrenz

Diese veränderte Wirklichkeit nimmt der NSB-Vorsitzende Dag Mejdell zum Anlass, den Zug- und Busverkehr unter einem Namen zusammenzuführen. Der Name „Vy“ soll zwei Dinge zum Ausdruck bringen: „Vy beinhaltet, dass wir unseren Reisenden Erlebnisse, Bilder und Aussichten bieten“,  so NSB-Konzernchef Geir Isaksen in der Pressemitteilung. Gleichzeitig beziehe es sich auf die Ambitionen für die Zukunft. „Vy“ will die umweltfreundliche Transportlösung der Zukunft schaffen. Zum neuen Namen gibt es ein neues Logo, eine neue Optik (Grün-Grau) für die Fahrzeuge und auch neue Uniformen für das Personal. Laut NRK soll die Umstellung 280 Millionen  Norwegische Kronen, umgerechnet 28,7 Millionen Euro kosten. Kritiker de Maßnahme äußerten bereits, NSB solle das Geld lieber für eine Verbesserung der Pünktlichkeit ausgeben, berichtet NRK.

Der NSB-Konzern ist sowohl in Norwegen als auch in Schweden tätig, dazu gehören unter anderem NSB Persontog, Nettbuss, die schwedische Tågkompaniet und die Güterzuggesellschaft CargoNet. Im Januar startete NSB auch ein Car Sharing mit Elektroautos in Oslo. Der Konzern hat insgesamt 10 500 Mitarbeiter in Norwegen und Schweden. Am 22. März stimmt noch eine außerordentliche Generalversammlung darüber ab.

Der Namenswechsel der Bahngesellschaft erinnert an den eines anderen staatlichen Riesen: Im vergangenen Jahr wurde aus Statoil Equinor. Sowohl der Staat als auch das Öl verschwanden aus dem Namen. Dasselbe passiert nun mit dem Verkehrsmittel.

Mehr zum Namenswechsel von Statoil:

Name ohne Öl: Aus „Statoil“ soll „Equinor“ werden

 

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