WWF und EU: Der Ostseehering braucht eine Pause

Schweden/Finnland. Welchen Fisch kann man noch essen? Der WWF gibt jedes Jahr einen Fischratgeber heraus, der den Verbrauchern Orientierung geben soll. In der neuesten Ausgabe wird unter anderem der Ostseehering noch schlechter eingestuft als bisher. Mit dieser Einschätzung ist der WWF nicht allein: Auch die EU will den Fang in großen Teilen der Ostsee einschränken.

Hering

Hering. Foto Joachim S. Müller/ CC BY-NC-SA 2.0

Der schwedische und der finnische Fischratgeber sind teilweise noch etwas differenzierter, was den Hering vor der eigenen Küste betrifft. Einhellig als „rot“ eingestuft wird der Hering aus der zentralen Ostsee – also als Fisch, den man nicht kaufen sollte, weil der Bestand überfischt ist. Auch Hering aus dem Bottnischen Meerbusen aus schwedischem Fang wurde nun von gelb auf rot hochgestuft, die finnische Seite von grün auf gelb. „Grün“ ist in der Ostsee nur noch der Hering aus der Riga-Bucht.

EU will Fangstopp für Hering in der Ostsee

Hering ist ein extrem beliebter Speisefisch auch in Schweden und Finnland. Klagen über zu wenige und zu kleine Fische gibt es schon länger. Als Ursache gilt Überfischung. Dafür sind nicht zuletzt die Trawler verantwortlich, die Fische für die Fischmehrfabriken heranschaffen und die auch von den Küstenfischern kritisch gesehen werden. Die Hoffnung ist, dass die Bestände sich wieder erholen, wenn sie geschont werden. In diese Richtung geht auch der jüngste Vorschlag der EU-Kommission, der für große Teile der Ostsee einen Fangstopp für Hering fordert.

Das würde zunächst die Fischerei schwer treffen, was auch schon in den Medien diskutiert wurde und Proteste hervorgerufen hat. Es würde ihr aber langfristig die Grundlage sichern. Die endgültigen Quoten sollen im Oktober festgelegt werden.

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Zu wenig Hering, zu wenig Surströmming

 

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