Grímsey (Island). Im September 2021 brannte die Kirche von Grímsey komplett ab. Ein Jahr später war der Ersatzbau bereits so weit gekommen, dass man darin einen Gottesdienst feiern konnte. Doch noch immer ist die Kirche nicht fertiggestellt: Der Inselgemeinde ist das Geld ausgegangen. Darüber berichtete RÚV.
Nach dem Feuer war nichts übrig geblieben von Miðgarðakirkja, der 1867 erbauten Kirche von Grímsey. Mit der Zahlung der Versicherung, einem Zuschuss vom Staat und gesammelten Spenden hatte die kleine Inselgemeinde bisher den Neubau finanziert. Doch dieses Geld, bis jetzt 117 Millionen ISK, umgerechnet rund 780 Euro, ist aufgebraucht, und es fehlen immer noch 60 Millionen ISK (400 000 Euro) für die Fertigstellung. Zurzeit wird deshalb nicht mehr daran gearbeitet.
Einen Zuschuss darf Grímsey noch vom Ausgleichsfonds der isländischen Kirche erwarten, etwa 12 Millionen ISK (80 000 Euro). Das reicht jedoch nicht aus. Wie ein Mitglied des Gemeindeausschusse zu RÚV sagte, soll die Kirche auch nicht in Schulden gestürzt werden. Grímsey hat aktuell noch rund 60 Einwohner. Die Kirche soll gleichzeitig auch als Versammlungsraum dienen.
Auch die Fähre Sæfari fällt aus
Das fehlende Geld für die Kirche ist aktuell auch nicht das einzige Problem der Inselgemeinschaft. Die Fähre Sæfari, die sonst die Grímsey mit Dalvík auf Island verbindet und auch Fahrzeuge mitnehmen kann, ist seit April auf der Werft, und die Fertigstellung verzögert sich. Fracht wird nun teilweise von Fischerbooten mitgenommen, aber Passagiere können aktuell nur mit dem Flugzeug aus Akureyri anreisen. Nach jüngstem Stand fährt die Fähre ab dem 7. Juni wieder. Laut dem Bericht von RÚV haben Touristen bereits abgesagt, weil ihnen das zu unsicher ist.
Auch die Fortsetzung des Kirchenbaus mit dem neuesten Zuschuss und Mitteln, die möglicherweise noch zusammenkommen, soll erst dann fortgesetzt werden, wenn Sæfari wieder einsatzbereit ist.
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