Lofoten (Norwegen). Die norwegische Flughafengesellschaft Avinor empfiehlt einen größeren Flughafen auf den Lofoten. Damit ließe sich die Inselgruppe direkt von Oslo aus und damit schneller und günstiger erreichen. Der einzige Ort, an dem dies umzusetzen sei, sei Leknes.
Auf den Lofoten gibt es drei Flugplätze: Leknes, Svolvær und Røst. Alle sind Teil des Kurzbahnnetzes und nur von kleinen Maschinen anzufliegen. Avinor möchte schnellere und günstigere Verbindungen auf die Lofoten ermöglichen und untersuchte deshalb die Optionen für einen Flughafen mit Startbahn für größere Maschinen dort. Das Ergebnis: Dafür käme nur Leknes in Frage. Ein größerer Flughafen bei Leknes hätte den größten gesamtwirtschaftlichen Nutzen. Avinor rechnet laut NRK mit rund 330 000 Fluggästen jährlich, täglich sollen drei Flüge nach Oslo gehen. Der Flughafen Svolvær soll dann stillgelegt werden. Dafür soll die Straßenverbindung von Leknes nach Svolvær, heute 70 Kilometer, durch eine neue Trassenführung verkürzt werden. Røst behält seine eigene Landebahn.
Zustimmung und Ablehnung
Der Plan stieß auf ein geteiltes Echo, wie NRK berichtet. Viele in der Tourismusbranche fänden es gut, wenn der Weg zu den Lofoten schneller und günstiger würde. Das Versprechen einer neuen Wegeverbindung, die dann beispielsweise auch von Pendlern zwischen Leknes und Svolvær genutzt werden könnte, finden manche ebenfalls vorteilhaft. Doch nicht alle auf den Lofoten freuen sich: Der Vorsitzende von Vestvågøy Venstre kritisierte, ein neuer großer Flugplatz auf den Lofoten wirke mit Blick auf die Umwelt völlig absurd. Es sei nicht der richtige Weg in die Zukunft, „landwirtschaftliche Flächen zu asphaltieren, um Jets im Touristenparadies Lofoten landen zu lassen.“ Und die Branchenvereinigung NHO Luftfart bezweifelt, dass die Passagierzahlen ausreichen, um die Investitionen zu rechtfertigen und den Flughafen wirtschaftlich zu betreiben.
Avinor kann den Flughafen und eine neue Straße nicht mit eigenen finanziellen Mitteln umsetzen. Die veranschlagte Summe beträgt 6,4 Milliarden NOK, umgerechnet etwa 640 Millionen Euro. Dafür wäre ein staatlicher Zuschuss notwendig.
Früherer Artikel zu den Lofoten: