Finnland. Vor gut einem Monat stellte der finnische Gasversorger Gasgrid fest, dass die Gasleitung aus Estland, Balticconnector, ein Leck hat. Auf der Suche nach dem Verursacher des Schadens stießen die Ermittler auf einen verlorenen Anker und das chinesische Schiff New New Polar Bear. Laut der jüngsten Mitteilung der Polizei hat sich der Verdacht gegen die New New Polar Bear erhärtet.
Der Anker war in Berührung mit der Pipeline Balticconnector. Foto Poliisi
Der Anker war am 24. Oktober in der Nähe der beschädigten Gasleitung geborgen worden, auch Schleifspuren wurden dort gefunden. Nach den bisherigen Untersuchungen der Polizei war der Anker tatsächlich in Kontakt mit der Gasleitung, das ließ sich unter anderem durch Farbspuren nachweisen. Technische Details wiesen daraufhin, dass der gefundene Anker tatsächlich zur New New Polar Bear gehöre, so die Ermittler.
Zu den technischen Details am Anker selbst kommen Bildbeweise aus dem Internet, die auf Ankerprobleme der New New Polar Bear hinweisen. Yle trieb sogar das Bild eines russischen Fotografen auf, das die New New Polar Bear beim Einlaufen in Archangelsk direkt von vorn zeigt, und man sieht, dass ein Anker vorn fehlt. Yle weist allerdings daraufhin, dass die Echtheit nicht überprüft werden konnte.
Inzwischen hat die New New Polar Bear die Nordostpassage (Northern Sea Route) fast komplett wieder zurück durchfahren, mit Eisbrecherunterstützung. Nach der Statistik der NSR-Überwachungsbehörde befindet sie sich immer noch in der Ostsibirischen See. Als Schiff ohne Eisklasse darf sie dort nur noch bis zum 15. November unterwegs sein. Über die Wege der New New Polar Bear schrieb auch der Barents Observer.
Mehrere Leitungen beschädigt
Die Beschädigung der Gaspipeline zwischen Finnland und Estland, Balticconnector, war am 8. Oktober bekannt geworden. An anderer Stelle, ebenfalls auf dem Boden der Ostsee, war ein Telekommunikationskabel zwischen Finnland und Estland beschädigt worden. Etwas später gab Schweden bekannt, dass ein Telekommunikationkabel nach Estland beschädigt worden sei. Und erst vor Kurzem teilte die russische Telekommunikationsgesellschaft Rostelecom mit, eins ihrer Kabel im Finnischen Meerbusen sei beschädigt worden – nahe dem finnischen Kabel, aber einen Tag früher.
Früherer Artikel zum Thema:
Estnisch-finnische Gasleitung beschädigt – „Einwirkung von außen“
