Kiruna (Schweden). Gabna Sameby hat das Kooperationsabkommen mit dem Bergbauunternehmen LKAB, das seit 2013 bestand, gekündigt. Damit zog die Rentierhalterkooperative die Konsequenz aus den festgefahrenen Verhandlungen um die Ausbeutung des Per-Geijer-Vorkommens in Kiruna. Darüber berichtete unter anderem SVT.
Der Vorsitzende der Kooperative, Lars Markus Kuhmunen, sagte gegenüber SVT, das Abkommen habe LKAB dazu gedient, seine Projekte durchzusetzen, es sei immer nur um Schadensminimierung gegangen. Das größte Problem sei allerdings die andauernde Planung zur Ausbeutung des Per-Geijer-Vorkommens. Laut Kuhmunen ist dann traditionelle Rentierhaltung für Gabna Sameby nicht mehr moglich.
Um die Ausbeutung des Per-Geijer-Abkommens gibt es schon länger einen Konflikt. Dieses befindet sich nördlich des neuen E-10-Abschnitts, unter einem Gelände, das heute als Naherholungsgebiet genutzt wird, und als Zuggebiet für Rentiere. Selbst wenn der Abbau unter Tage geschieht, wird es vor Ort eine Zufahrt und Einrichtungen geben, die die frühere Nutzung unmöglich machen. Ganz am Anfang gab es Überlegungen, das Per-Geijer-Vorkommen über eine unterirdische Verbindung mit der bisherigen Grube abzubauen. Dieser Plan wurde jedoch verworfen.
Nutzungskonflikt ohne gute Lösung
Gabna Samebys Gebiet ist lang in West-Ost-Richtung, aber schmal, und unter anderem schon durch die stark befahrene E 10 beeinträchtigt. Für die Rentierhalter ist diese Fläche als Durchzugsgebiet existentiell. LKAB teilte mit, dass man weiter an einem Dialog mit den Samen interessiert sei. Allerdings setzt LKAB große Hoffnungen auf das Per-Geijer-Vorkommen, um auch mittel- und langfristig in Kiruna noch Erz abbauen zu können, da das Ende des Vorkommen, das seit 125 Jahren ausgebeutet wird, absehbar ist. Das Per-Geijer-Vorkommen enthält außerdem neben Erz auch die Seltene-Erden-Metalle Neodym und Praseodym, die in Europa für verschiedene Technologien höchst gefragt sind. LKAB ist bereits beim norwegischen Start-up REEtec als Haupteigner eingestiegen, um diese verarbeiten zu können. Eine eigene Quelle für diese Metalle zu haben, hat auch für die schwedische Regierung – und für die EU – eine hohe Priorität. Bei diesem Konflikt um die Landnutzung scheinen zumindest nach jetzigen Stand keine Kompromisse möglich.
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