20 000 Tonnen Diesel ausgelaufen – tauender Permafrost schuld?

Norilsk (Russland). In Norilsk, Region Krasnojarsk, Sibirien, ist der Reservetank eines Kraftwerks eingestürzt. Dabei liefen rund 20 000 Tonnen Diesel aus und verschmutzten Erdreich und den Ambarnaja-Fluss. Kraftwerksbetreiber Nornickel gibt als Ursache des Einsturzes den tauenden Permafrostboden an. Darüber berichtetem TASS und die Siberian Times.

Norilsk

Das betroffene Flusssystem bei Norilsk führt in der Fortsetzung in die Karasee. Karte sel/stepmap

Das Unglück geschah am 29. Mai. Ein Fahrzeug geriet in den auslaufenden Treibstoff, und es brach ein Feuer aus. Der Fahrer konnte sich unverletzt retten. Doch die Verschmutzung der Natur ist riesig. Bilder in der Siberian Times zeigen einen rötlich gefärbten Ambarnaja-Fluss, in dem der ausgelaufene Kraftstoff nun durch eine Barrikade aufgehalten wird. Norilsk hat den Notstand ausgerufen. Die Reinigungsarbeiten sind in Gang.

Wie es zu dem Einsturz des Tanks kommen konnte, ist noch unklar und soll auch von den Aufsichtsbehörden noch untersucht werden. Betreiber Nornickel gibt in der Pressemitteilung an, es seien plötzlich die Stützen abgesunken, die vorher 30 Jahre lang ohne Beanstandung ihren Dienst versehen hätten. Nornickel vermutet dahinter Schäden durch aufgetauten Permafrostboden in den vergangenen außergewöhnlich warmen Sommern. Nun sollen auch die Fundamente der anderen Reservetanks daraufhin untersucht werden.

Betreiber ist auch auf der Kola-Halbinsel aktiv

Nornickel ist einer der weltweit größten Palladium- und Nickelproduzenten. Industrieller Schwerpunkt ist Norilsk, eine Stadt 300 Kilometer nördlich des Polarkreises. Sie erhielt bereits mehrfach die zweifelhafte Auszeichnung als einer der am schlimmsten verschmutzen Orte Russlands und dieser Erde insgesamt.  Nornickel ist dort der größte Arbeitgeber. Das Unternehmen ist aber auch auf der Kolahalbinsel aktiv und betreibt unter anderem das Schmelzwerk in Nikel. Dessen Emissionen sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Ärger mit dem nur wenige Kilometer entfernten Nachbarn Norwegen. Das Werk soll nun geschlossen werden.

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