1,2-MW-Gezeitendrache liefert jetzt Strom für die Färöer

Färöer. Der große gelbe Drache hat sich bewährt. Dieses Fazit zieht das schwedische Unternehmen Minesto nach den ersten Betriebswochen des Dragon 12, einem 1,2-MW- Gezeitenkraftwerk, im färöischen Vestmannasund. Der Drache liefert Strom ins Netz und kann rund 800 Haushalte versorgen. Darüber berichtete auch KVF.

Schiff zieht gelben Gezeitendrachen.

Dragon 12 auf dem Weg zu seinem Einsatzort im Vestmannasund. Foto Minesto

Vor Dragon 12, der eine Spannweite von 12 Metern hat und 28 Tonnen wiegt, hatte Minesto die Technik an derselben Stelle bereits mit einem kleineren Modell erprobt. Dragon 12 hat die Größe, die für den kommerziellen Einsatz gedacht ist.

So funktioniert der Gezeitendrache: Er ist an einem stabilen Kabel am Meeresboden befestigt. Aufgrund seiner Form fährt er, soweit das Kabel es zulässt, eine „Acht“ in der Strömung. Durch die Fahrt wird ein Propeller angetrieben, der Strom erzeugt wie ein Windrad – nur dass Gezeitenströme berechenbare Größen sind, die nicht enden, solange es Sonne und Mond gibt. Die Richtung ist dem Gezeitendrachen egal. Dragon 12 fliegt laut Pressemitteilung in einer durchschnittlichen Tiefe von 50 Metern, also weit unter dem, was die Schifffahrt benötigt. Über das Kabel und die Befestigung auf dem Meeresboden wird der Strom abgeleitet.

Immer noch in der Versuchsphase

Noch sei der Einsatz des Drachens im Versuchsstadium, betonen Vertreter der färöischen Behörden. Nach dem erfolgreichen Test des großen Drachen würde Minesto nun am liebsten ganze Anlagen mit mehreren Drachen bauen, eine Art „Unterwasser-Windpark“.

Noch nicht genau bekannt ist bisher, wie die Meereslebewesen auf den Drachen reagieren. Dies wird noch weiter untersucht.

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