Bergbauschäden: Wie lange hält Kirunas Krankenhaus noch?

Kiruna (Schweden). Auch das Krankenhaus von Kiruna wird früher oder später den Bergbauschäden weichen müssen – und nach aktuellem Stand könnte das für einige Gebäude auch schon vor 2028 der Fall sein. Das Problem: Die Kommune und die Region Norrbotten als Betreiber sind sich noch nicht einmal einig über den Standort für einen Ersatzbau. Darüber berichteten SVT und Dagens Nyheter.

Kiruna Krankenhaus

Krankenhauskomplex in Kiruna, Rückseite

Die Bergbaufirma LKAB erwartet, dass das heutige Krankenhausgebäude von Kiruna spätestens 2028 außer Betrieb genommen werden muss, weil der Boden darunter dann nicht mehr sicher ist.  Anfang 2023 wurden Kommune und Krankenhausbetreiber außerdem informiert, dass ein Gebäude, das der Grube am nächsten liegt, möglicherweise schon 2025 verlassen werden muss. LKAB würde dann Module stellen, die übergangsweise am Krankenhaus aufgestellt werden. In dem betreffenden Gebäude befinden sich unter anderem die Dialyse und die zahnmedizinische Versorgung.

Ein Gebäude hat bereits Sprünge

Das besagte Gebäude hat bereits Sprünge, die auf die Bodenveränderungen in Kirunas Zentrum aufgrund des langjährigen Erzabbaus zurückgehen. Das Ende seiner Nutzung ist damit absehbar. Das betrifft aber letztlich das gesamte Krankenhaus. Ein Ersatzbau sollte längst in Planung sein, doch bisher sind sich die Beteiligten – die Kommune, die Region Norrbotten als Betreiber, und LKAB – in mehreren Punkten nicht einig geworden.

Keine Einigung über Ort für Ersatzbau

So will die Kommune das neue Krankenhaus dorthin bauen, wo auch der endgültige Bahnhof hin soll, nahe der Kreuzung Richtung Nikkaluokta. Die Region Norrbotten favorisiert dagegen das Gelände nahe der beiden alten Bergwerkstürme von Tuollavaara. Vom Ort hängt schließlich die Detailplanung ab. LKAB ist verpflichtet, den Ersatz für das Krankenhaus zu finanzieren, doch bisher gibt es keine endgültige Einigung über die Summe. Das aktuelle Krankenhaus hat zurzeit weder Chirurgie noch Geburtsstation – was die Kommune gerne wieder hätte. Das nächste Krankenhaus ist in Gällivare, 120 Kilometer entfernt. Dieses hat auch die nächste Geburtsstation.

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