Schweden. Vom südlichsten bis zum nördlichsten Punkt der Ostsee geht die Segelregatta MidsummerSail – von Wismar bis ins nordschwedische Töre. Mediale Aufmerksamkeit bekam dieses bisher eher unbekannte Event nun wegen eines ungewöhnlichen „Anhalters“: Eine Robbe erkletterte den Trimaran „Flaneur“und fuhr einen Tag lang mit.
Initiator und Veranstalter der Regatta ist der Berliner Robert Nowatzki. Er segelte diese Strecke selbst 2016 zusammen mit einem Freund in zehn Tagen, neun Stunden und 32 Minuten. Die Strecke beträgt rund 900 Seemeilen. Danach forderte er andere auf, diese Zeit zu brechen. Inzwischen ist eine echte Langstreckenregatta daraus geworden. Die Regeln: Start an Mittsommer, 21. Juni, Strecke egal, Zwischenstopps erlaubt, Crewwechsel erlaubt – aber der Skipper muss an Bord bleiben und selbstverständlich darf die Strecke nur ohne Motor zurückgelegt werden. Wer unterwegs in einen Hafen hineinmotort, muss danach wieder zurück zu dem Punkt, an dem der Motor angeworfen wurde, und von da aus segeln.
Robbe an Bord!
In diesem Jahr waren 51 Teilnehmer angemeldet. Einige sind nicht gestartet, andere haben abgebrochen, weil ihr Zeitplan aufgrund der Flaute nicht mehr aufging. Die Flaute bescherte Solosegler André Baetz an Bord seines 8,20-Meter-Trimarans „Flaneur“ aber unerwartete Unterhaltung. Auf der Höhe von Öland kletterte eine Robbe über das flache Heck an Bord, und es gefiel ihr offenbar. Der Veranstalter veröffentlichte das Video auf Twitter. Zuerst fand der Segler, dass die Robbe ruhig und zufrieden aussah, berichtet SVT, aber als das Tier die ganze Nacht an Bord blieb, begann er sich Sorgen darum zu machen. Ein mithilfe des Veranstalters kontaktierter Tierarzt gab allerdings nach Blick auf ein Video Entwarnung. Nach fast 24 Stunden verließ die Robbe das Boot und schwamm selbst weiter.
Heute Zieleinlauf?
Noch sind alle Segler unterwegs. Der Rekord für diese Strecke steht bei 5 Tagen, 17 Stunden und 38 Minuten, aufgestellt von der Yacht „Pure“ 2019. Der wird in diesem Jahr nicht gebrochen werden. Die ersten Schiffe sind aber schon kurz vor dem Ziel im Törefjärden. Ziellinie ist zwischen der gelben Tonne, die den nördlichsten schiffbaren Punkt der Ostsee markiert, auf 65 ° 54′ 07, und der Hafenmole von Töre Hamn.
Update: Das erste Schiff im Ziel war die „Black Maggy“ nach 6 Tagen, 21 Stunden und 44 Minuten.
Die Robbe an Bord: (Video André Baetz):
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— MidsummerSail (@midsummer_sail) June 24, 2021
Mehr zum nördlichen Ende der Ostsee: Haparanda-Tornio: Vom Leben am Nordzipfel der Ostsee(vor Corona)
Video von MidsummerSail zur Route: