Schwedens Berge neu vermessen: Acht höher als 2000 Meter

Schweden. 200 Berggipfel in Schweden sind neu vermessen worden – und manche Berge danach deutlich gewachsen. Acht schafften es über die 2000-Meter Marke. Doch an der Spitze bleibt derselbe: Kebnekaise. Darüber berichteten SVT und P4 Jämtland.

Kebnekaise

Kebnekaise und seine Nachbarn

Die Vermessungsaktion war Teil einer kompletten Neukartierung Schwedens mit Hilfe eines Laserflugzeugs. Aus den Laserdaten wird nun ein dreidimensionales Bild erstellt. Damit sollen sich auch Lawinengefahr und Überschwemmungen besser vorhersagen lassen. Bei den Berggipfeln gab es einige Überraschungen. So „wuchs“ beispielsweise der bisher mit 1545 Metern verzeichnete Västra Bunnerstöten in Jämtland um zehn Meter, sein Nachbar Tjallingklumpen (alt: 1254 Meter) sogar um 13 Meter.

Bei solchen Veränderungen blieb es an der Spitze spannend. Die Kebnekaise-Nordspitze (2096,8 Meter) und den Sarek-Gipfel Sarektjåkka (2089) unterscheiden schließlich nur acht Meter. Doch diese waren bereits ziemlich genau vermessen. Insgesamt hat Schweden nun acht Berge mit Gipfeln über 2000 Metern. Vier davon liegen im Kebnekaisemassiv, neben dem Namensgeber auch Kaskasatjåkkå (neu 2071 m), Kaskasapakte (neu 2040 m) und der um sieben Meter „gewachsene“ Sielmmatjåkkå (neu 2004 m). Drei davon liegen im Sarek-Gebiet, neben Sarektjåkkå außerdem Palkattjåkkå (neu 2016 m) und Pårtetjåkkå (neu 2007 m). Ein weiterer ist Akka ( neu 2011 m) bei Stora Sjöfallet.

Kebnekaise – Nordspitze oder Südspitze?

Die Höhe des Kebnekaise haben frühere schwedische Schulkinder noch anders gelernt – mehr als 2100 Meter. Dahinter steht aber kein Vermessungsfehler. Bis vor Kurzem war der höchste Gipfel Schwedens die Südspitze des Kebnekaise, Sydtoppen. Diese ist von einem Gletscher bedeckt. Der Fels reicht nur  bis 2060 Meter. Doch der Gletscher auf der Südspitze schmilzt wie alle anderen. 2018 hieß es zum ersten Mal, nun sei sie unter das Maß der felsigen Nordspitze gesunken. Diese Messung war möglicherweise nicht genau genug und im Winter bekam Sydtoppen wieder etwas Schnee obenauf. Im September 2019 hatte der „Thronwechsel“ aber sicher stattgefunden: Sydtoppen war nur noch 2095.6 hoch. Das Wechselspiel könnte noch einmal stattfinden. Die Region zwischen Kiruna und der norwegischen Grenze hat in diesem Winter extrem viele Niederschläge bekommen.

Früherer Artikel zum Thema: Kebnekaise: Südspitze stark geschmolzen – Nordspitze jetzt höher

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