Island. Sturm und Schnee sind im hohen Norden nichts Ungewöhnliches. Vor dem Schnee-Orkan, der seit gestern über Island zieht, warnte der isländische Wetterdienst zum ersten Mal mit der Alarmstufe Rot für den Norden des Landes, und der Zivilschutz erklärte höchste Bereitschaft. Das Tiefdruckgebiet hat auch Auswirkungen auf Norwegen.
Das ganze Land war/ist „ófærð“ – geschlossen wegen Unwetters. Internationale Flüge, die nach Dienstag Mittag ankommen sollten, wurden abgesagt oder umgeleitet. Inlandsflüge wurden bereits am Vormittag eingestellt. An vielen Orten, darunter auch Akureyri, fiel die Schule aus. In Reykjavík wurde vorsorglich der Weihnachtsbaum umgelegt und die Weihnachtskatze zusätzlich gesichert. Hochlandstraßen und Pässe wurden frühzeitig geschlossen. Das gerade erst eingeführte neue Informationssystem auf road.is, das alle Wetter- und Verkehrsbedingungen auf einer Karte versammelt, zeigt fast nur noch gesperrte Straßen. die. Die Polizei bat die Menschen darum, zu Hause zu bleiben. Die Rettungskräfte, auf Island mit gutem Grund mit viel PS, großer Bodenfreiheit und dicken Reifen ausgerüstet, waren im Dauereinsatz.
An vielen Orten Stromausfall
2017 führte der Wetterdienst das Drei-Farben-System ein, doch zum ersten Mal wurde die höchste Warnstufe Rot auch tatsächlich angewendet, für die Regionen Nordwest- und Nordost. Dort sollte der Schnee noch etwas dichter fallen als im Rest des Landes, für das komplett „Orange“ angesagt war. Überirdische Stromleitungen wurden in dem Schnee-Orkan beschädigt, es wurden Stromausfälle und Unterbrechungen gemeldet. An einigen Orten gibt es jedoch Notfallsysteme. Durch den Stromausfall waren aber auch Handymasten beeinträchtigt. Auch die Siliziumfabrik bei Husavík ist ohne Strom. (Quellen: RÚV, RÚV English, Veðurstofa, road.is)
Tiefdruckgebiet hat auch Auswirkungen auf Norwegen
Das Tiefdruckgebiet wirkt sich auf den gesamten Nordatlantik aus: In Südnorwegen sorgten Regen oder Schnee und Sturm schon gestern für gesperrte Straßen, eingestellte Fährverbindungen, Stromausfälle und zeitweise eine gesperrte Landebahn in Trondheim. Teilweise erreicht er auch dort Orkanstärke. Inzwischen ist das Unwetter auch über dem Norden Skandinaviens. (Quelle NRK)
Bilder von Island im Winter, aber bei friedlicherem Wetter, zeigt die aktuelle Galerie.