Schiffstunnel Stad: Ausschreibung wird vorbereitet

Norwegen.  Wie viel wird der Schiffstunnel von Stad tatsächlich kosten? Das soll jetzt die Ausschreibung zeigen. Im gestern vorgestellten norwegischen Haushalt für 2024 ist Geld zur Vorbereitung der Ausschreibung enthalten. Die Hoffnung ist, dass das Ergebnis unter 5o60 Millionen NOK liegt. Wenn nicht, muss das Parlament erneut entscheiden. 

Schiffstunnel Karte

Karte des Schiffstunnels. Quelle Kystverket

Als das norwegische Parlament, der Storting, 2021 den Bau des Schiffstunnels von Stad beschlossen hatte, war noch die Rede von 4090 Millionen NOK gewesen, umgerechnet aktuell 353,7 Millionen Euro. Diese Kosten sind inzwischen aus verschiedenen Gründen gewachsen. Im Mai hatte die Regierung die Notbremse gezogen. Es sollte geprüft werden, ob es nicht billiger ginge.

Von manchen wurde dies als Versuch interpretiert, das teure Projekt zu beenden. Doch dem scheint nicht so, wie die jüngste Pressemitteilung der Regierung zeigt. Dort wird der Schiffstunnel als „sehr wichtig“ für die Wirtschaft und die maritime Sicherheit bezeichnet. Nun soll die Ausschreibung ein erstes belastbares Ergebnis bringen. Die norwegische Behörde für den Küstenschutz, Kystverket, hat bereits zwei Konferenzrunden mit potenziellen Investoren abgehalten. Als akzeptable Preisgrenze nach der Inflation gelten 5 090 NOK.  Wenn die Ausschreibung mit einem zu hohen Preis endet, muss der Storting erneut befragt werden.

Kürzer und sicherer

Schiffstunnel Stad

Der Schiffstunnel durch Stadlandet soll 1,7 Kilometer lang sein. Grafik: Kystverket/Snøhetta/Plomp

Der Schiffstunnel soll eine Abkürzung zwischen Moldefjord und Vanylvsfjord ermöglichen, durch eine 1700 Meter lange Röhre unter der bergigen Halbinsel Stadlandet hindurch. Dies wäre insbesondere für kleine Schiffe und Fischer ein Vorteil, denn der Weg um Stadlandet herum ist berüchtigt für seine Windstärken und Wellenhöhen – und man kann nicht wie anderswo hinter Schären Schutz suchen. Der Weg durch den Tunnel wäre schneller und sicherer.

Kostensteigerungen sind bei Großprojekten relativ häufig – nicht zuletzt, weil Unternehmen erst niedrige Preise machen, um den Auftrag zu bekommen, und dann Geld draufschlagen. Das könnte natürlich auch bei diesem Schiffstunnel passieren.

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Pause für den Schiffstunnel von Stad – geht es auch billiger?

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