Polquerung: Schwieriger Endspurt für Ousland und Horn

Arktis/Spitzbergen. Die Arktis-Expedition der Abenteurer Børge Ousland und Mike Horn geht den Ende zu – die Frage ist nur, wie das aussehen wird. Die beiden haben nur noch Essen bis zum 5. Dezember. Ein Schiff ist unterwegs, sie abzuholen.

Eiskarte Ousland Horn

Eiskarte des norwegischen Eisdienstes. Das Rote ist „sehr dichtes Treibeis“. Ousland und Horn sind auf der Höhe des schwarzen Kreises nördlich Spitzbergen. Karte: Norwegian Ice Service/sel

Von der Eiskante in der Laptewsee bis zum Nordpol, dann nach Richtung Spitzbergen – so war der Plan. Diesem sind der Norweger Ousland und der Südafrikaner Horn bisher auch gefolgt, wenn auch langsamer als erwartet. Das Eis war dünn, Wind und Drift ungünstig. Immer wieder wurden sie davon aufgehalten, Wasserflächen überqueren zu müssen. Letztlich gehörte dies aber auch zu den Zielen der Expedition. Denn im Frühjahr, wenn das Eis am dicksten ist, waren schon viele dort unterwegs, auch sie selbst. Diesmal waren sie jedoch im September gestartet, wissend, dass das Eis dann am schwächsten ist und es bald nur noch dunkel sein würde. Zu dieser Zeit ist dort sonst niemand und kann davon berichten. Außer aktuell den Wissenschaftlern auf der Polarstern viele 100 Kilometer weiter. 

Zuletzt hatten sie endlich günstigen Wind. Wie Horn gestern auf Instagram berichtete, ist nun aber Ouslands Schlitten kaputt gegangen und muss repariert werden – noch eine Aktion, die aufhält und Kräfte kostet. Die Temperaturen können auch schon mal unter -30 Grad fallen. Bei Horn und auch auf Ouslands Facebook-Konto kann man verfolgen, wie sie darum kämpfen, sich warm und trocken zu halten.

Schiff Lance sucht den Weg

Der ursprüngliche Plan war, dass das Segelschiff Pangaea sie abholen sollte. Dieses hatte sie auch im September abgesetzt. Das Schiff ist allerdings kein Eisbrecher. Um es nicht zu gefährden – und damit alle Beteiligten – wurde inzwischen das Schiff Lance angeheuert, das ehemalige Forschungsschiff des norwegischen Polarinstituts, das zumindest einen für Eis verstärkten Rumpf hat. Die Lance ist bereits nördlich Spitzbergen  und versucht sich günstig zu positionieren. Es sei allerdings schwierig, weil es nördlich von 84 Grad keine zuverlässigen Eiskarten gebe, hieß es bei NRK. Und auch die Lance ist auf Lücken im Eis angewiesen. Ousland und Horn sind noch bei etwa 83 Grad Nord. Bei VG kann man verfolgen, wie die beiden aufeinander zukommen. VG hat zwei Reporter an Bord der Lance.

Früherer Artikel zum Thema:Polarstern und Ousland/Horn: Polarexpeditionen auf bewegtem Eis

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