Neuer Bahn-Ärger in Nordschweden: Buchungs-Bug und Wärme

Schweden/Norwegen. Ab dem 19. Juni sollen die Züge von Vy endlich wieder die ganze Strecke von Stockholm bis Narvik bzw. von Luleå bis Narvik durchfahren können. Das bekräftigte Vy gerade noch einmal. Doch es ist zurzeit gar nicht so einfach, überhaupt einen Zug bei Vy  Schweden in den hohen Norden zu buchen, aufgrund eines Fehlers im Buchungssystem. Darüber berichtete SVT. Und die Erzzüge stehen auch wieder still: Die im tiefsten Winter verlegten Gleise haben ein Problem mit Sommertemperaturen.

Zug in SChneelandschaft

Vy-Personenzug bei der Einfahrt nach Abisko im Winter.

Zwar hatte Vy gerade angekündigt, jetzt seien endlich Tickets für Reisen zwischen dem 18. und dem 27. Juni erhältlich. Dies sei vorher aufgrund der Planung für Bahnarbeiten nicht möglich gewesen. Wer versucht, ein Ticket zu kaufen, erhält trotzdem mit hoher Wahrscheinlichkeit Verbindungen, die zwar angezeigt werden, aber nicht buchbar sind. In manchen Fällen hilft es, Umsteige-Verbindungen einzeln zu buchen. „Wir arbeiten daran, das Problem so schnell wie möglich zu lösen“, schreibt Vy auf seiner Webseite. Ursache sei ein Wechsel des Verkaufssystems. Tourismusunternehmen im Raum Kiruna/Riksgränsen sind verärgert, wie SVT berichtet. 60 Prozent der Besucher kämen mit dem Zug und wollten eigentlich frühzeitig buchen, so der Geschäftsführer von Kiruna-Lappland.

Erzzüge stehen wieder still

Nicht besser geht es aktuell den Bergbauunternehmen LKAB und Kaunis Iron, denn ihre Züge stehen seit Freitag still. Im Winter hatte es bekanntlich zwei Entgleisungen gegeben, und zwischen Kopparåsen und Vassijaure hatten zahlreiche Kilometer Gleis ausgewechselt werden müssen. Die Verkehrsbehörde, Trafikverket, ließ zunächst nur Güterzüge auf der im tiefsten Winter verlegten Strecke passieren. Die neuen Gleise wurden außerdem ständig überwacht. Aus gutem Grund, wie sich nun zeigt: Als vergangene Woche die Temperaturen auch in Abisko und Riksgränsen sommerlich anstiegen, wurden dabei an vier Stellen thermisch bedingte Gleisverwerfungen festgestellt. Abteilungschef Simon Sunna erklärt das so in der Pressemitteilung: Die bei zweistelligen Minusgraden verlegten Gleise dehnten sich in der Wärme aus, und dann habe man „zu viel Gleis“. Die betroffenen Sektionen müssten ausgetauscht werden. Diese Baupause sollte eigentlich heute enden, wurde aber bis zum 8. Juni ausgedehnt, da der Bedarf nach einer weiteren Makadam-Auffüllung größer sei als erwartet. Die Bergbauunternehmen hatten bereits im Winter hohe Verluste erlitten, da sie ihre Produktion nicht ausliefern konnten.

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