Hitzewelle im hohen Norden: Neuer Mai-Rekord in Bodø 3°C höher

Norwegen/Schweden/Finnland. Innerhalb weniger Wochen ist der hohe Norden vom Winter in den Sommer gegangen – und zurzeit mit Werten, die zu den höchsten in Europa zählen. Am Mittwoch gab es einen neuen Mai-Rekord in Bodø auf 67° 17′ Nord mit 27, 5 °C. Auch andere Orte jenseits des Polarkreises hatten in den vergangenen Tagen hohe Temperaturen und neue Rekordwerte, wie der norwegische Wetterdienst mitteilte. Der Schnee ist verschwunden, dafür gibt es die ersten Terrainbrände.

Rønvikfjell

Aussicht vom Gipfel des Rønvikfjell über Bodø.

Der alte Mai-Rekord in Bodø stammt von 2013 und lag bei 24,5 °C. Am Mittwoch waren es also gleich drei Grad mehr. Am Donnerstag rückte die Wärme dann nach Osten.  Skibotn toppte seinen alten Rekord sogar um 3,9°C – es wurden 29,1°C für den Ort auf 69° 24 ‚ Nord. Und die Messstation Nordstraum verzeichnete 27,8 °C, was 4,6 °C mehr sind als der frühere Wert. Anlass der aktuellen Wärme ist ein Hochdruckgebiet über Russland.

Warm auch in Finnland und Schweden

Warm war es gestern auch im schwedisch-finnischen Grenzgebiet entlang Torne-und Muoniofluss – von 27. 5°C in Haparanda an der Ostsee bis 26,6 °C in Karesuando/Kaaresuvanto. Finnland meldete gestern seinen 15. „hellepäivä“, „Hitzetag“, im Mai, also einen Tag mit Temperatur über 25 °C. Dieser 15. Hitzewert kam mit 29,2°C vom Flughafen bei Oulu und markiert gleichzeitig einen neuen Rekord: Noch nie seit Beginn der Statistik 1961 gab es schon im Mai so viele davon. Im Waldbrand-Sommer 2018 waren es 14 Hitzetage im Mai.

Brandgefahr und Gewitter

Wenn der Schnee weicht, kommt darunter das alte Gras zum Vorschein, das schnell trocknet und brennt. Auf der norwegischen Insel Senja kam es gestern zu einem großen Einsatz aufgrund eines Gras- und Heidebrandes bei Tennvassholt. Zeitweise war dort auch ein Waldbrandhelikopter im Einsatz. Kritisch war es dort auch, weil in einer Hütte in dem Gebiet Munition gelagert war, wie NRK berichtet. Auch aus Alta wurde ein Brand gemeldet. Inzwischen wird in Nordnorwegen nicht nur vor Brandgefahr, sondern auch vor Gewitter gewarnt. Ein Blitz schlug bereits die Station von NRK in Karasjok ein. Eine Nachrichtensendung musste ausfallen.

Mehr zum Thema aus dem vergangenen Jahr: Hitzewelle am Polarkreis: Zahlreiche Juni-Rekorde gefallen

Neue Rekorde in Nordnorwegen auf einem Blick:

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