Neue Nachtzüge für Schweden geplant

Schweden. Es gibt in Schweden mehrere Nachtzugverbindungen, mit denen die langen Strecken auf angenehme Weise überwunden werden können. Doch die Nachtzüge sind alt, störungsanfällig und zeitweise unpünktlich. Beide Betreiber, sowohl SJ als auch Vy, haben in der Vergangenheit schon Bußgelder deshalb zahlen müssen. Nun will das schwedische Trafikverket neue Züge kaufen. Darüber berichteten SVT und SR.

Nachtzug Luleå C

Bahnhof Luleå mit Nachtzug.

Gerade traf es wieder SJ: Ein Bußgeld von 323 000 SEK, umgerechnet gut 29 000 Euro, verlangt die Verkehrsbehörde (Trafikverket) für Mängel am Nachtzug Stockholm-Duved im dritten Quartal 2023. Der Hauptteil davon (285 000 SEK) wird wegen defekter Toiletten oder Duschen erhoben (57 Fälle), der Rest entfällt auf Verspätungen. Eine ältere Auflistung zeigt die Bußgelder für SJ und Vy in den vergangenen Jahren. Auch dort entfallen die meisten Bußgelder auf defekte Toiletten und andere Mängel der „Wohnqualität“, ansonsten auf Verspätungen, und in einem Fall musste Vy für einen komplett ausgefallenen Zug zahlen. Die Nachtzugverbindungen Stockholm-Duved (SJ) und Stockholm-Narvik (Vy) werden von Trafikverket ausgeschrieben und bezuschusst – insofern kann die Behörde auch verlangen, dass die vereinbarten Leistungen geliefert werden.

Alte Wagen – viele Mängel

Es ist allerdings nicht immer nur Schuld der Betreiber, wenn der Zugkomfort nicht stimmt. Beide fahren mit Jahrzehnte alten Schlaf- und Liegewagen, noch aus der Zeit, in der SJ in Schweden das Monopol hatte. SJ gehören die Wagen selbst, Vy bekommt sie vom heutigen Trafikverket zur Verfügung gestellt. Diese erfüllen auch ihren Zweck, aber nicht unbedingt mit heutigem Standard. So ist beispielsweise die WLAN-Verbindung häufig mangelhaft. 

Neue Nachtzüge ohne Liegewagen

Trafikverket hatte schon länger angekündigt, neue Nachtzüge beschaffen zu wollen. Nun hat die Ausschreibung begonnen und es sind immerhin ein paar Details bekannt geworden. 91 Wagen und 10 Loks sollen neu beschafft werden. Sie sollen -40 Grad aushalten, mehr Komfort und Pünktlichkeit ermöglichen. Offen ist noch die Frage, wie das Preisniveau in Zukunft aussehen wird. So soll es beispielsweise gar keine Liegewagen mehr geben, bisher eine günstige Variante, bei der man sich trotzdem nachts ausstrecken konnte. Ab 2028 sollen die neuen Züge in Dienst gestellt werden.

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