Neue Gebühr für Kreuzfahrtschiffe in Kangerlussuaq

Grönland. 480 Kreuzfahrtschiffe haben sich für dieses Jahr in Grönland angekündigt, und die ersten sind auch schon dort gewesen. Die Zahl ist noch einen Hunderter höher als die Rekordsumme vom vergangenen Jahr. Dabei ringt Grönland noch um das richtige Konzept zum Umgang mit den Kreuzfahrern. Eins ist aber klar: Der Hafenaufenthalt in Kangerlussuaq wird teurer, denn es kommt eine Nutzergebühr dazu. Darüber berichtete Sermitsiaq.

Grönland

Hurtigruten-Schiff Fram vor Ilulissat. Foto Thomas Christiansen

Visit Greenland hatte eine Untersuchung zu verschiedenen Aspekten des Kreuzfahrt-Geschäfts in Auftrag gegeben. Dazu wurden auch betroffene Akteure befragt. Ein Kritikpunkt dieser sind die grönländischen Häfen, die für große Kreuzfahrtschiffe und für viele Passagiere auf einmal nur unzureichend ausgerichtet seien. Dabei kann es zu Konflikten mit der Fischerei um die Kaiplätze kommen, oder der Zugang für Fußgänger  ist wenig präsentabel. Für ein besseres Angebot wären die Kreuzfahrtreedereien auch bereit, mehr zu zahlen. Laut der Zusammenstellung in der Untersuchung gehört Grönland zu den günstigsten Destinationen überhaupt – in Bezug auf die Hafengebühr.

Infrastruktur kostet

Diese Anregungen hat die grönländische Regierung gerne aufgegriffen. Den Anfang soll nun Kangerlussuaq machen. Ein Prozess zur Verbesserung der Sicherheit und Funktionalität ist in Gang. Das Geld für die Maßnahmen soll – unter anderem – über eine Nutzergebühr wieder hereinkommen, die ab 1. Juli gelten soll.

Wie der Schiffsbetrieb in Grönland gerade aussieht, verrät die Cruise Call List, auf der alle mit den geplanten Daten und Passagierzahlen zu finden sind – von der kleinen M/S Balto bis zur Costa Favolosa mit 4880  Passagieren. So viele Einwohner haben viele grönländische Orte gar nicht. Die meisten Kreuzfahrtschiffe, die in Grönland eingesetzt sind, sind allerdings nur auf 200-500 Passagiere ausgelegt, sogenannte Expeditions-Kreuzfahrer.

Auch Umweltabgabe empfohlen

Zu den Empfehlungen der Untersuchung gehört übrigens auch, dass die Kreuzfahrtschiffe auch eine Umweltabgabe entsprechend ihres Schadstoffausstoßes zahlen sollen. Diese betrifft durchaus auch die Bevölkerung vor Ort, während das Schiff im Hafen oder vor Anker davor liegt. Bisher ist aber noch nicht bekannt geworden, ob die grönländische Regierung auch diese Empfehlung umsetzen will.

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