vielen Dank für all die Bilder, die ihr geschickt habt! Es war mir ein Vergnügen, sie zu sichten und zusammenzustellen. Tatsächlich gab es nur wenige sehr ähnliche Bilder, obwohl einige dieselben Orte besucht haben. Es ergaben sich immer wieder andere Perspektiven. Die Übersichtsliste und eine interaktive Karte sind nun fertig. Ihr findet sie auf der neuen Seite Polarkreismarkierungen.
Dabei habe ich festgestellt, dass mein Foto vom Polarkreisschild an der Inlandsbahn von 2014 veraltet ist – Anita und Rolf Järmann haben ein aktuelleres gemacht. Die Inlandsbahn ist zumindest meines Wissens nach die einzige Möglichkeit, mit der Bahn zu so einem Platz zu reisen und dort auch aussteigen zu können. Sie fährt in den Sommermonaten täglich und hält dort für einen Fotostopp an. SJ Norge hatte bereits angeregt, am Polarsirkelcenter auf dem Saltfjell eine neue Haltestelle der Nordlandsbahn anzulegen, damit auch Zugreisende dies besuchen können. Im Moment ist das allerdings kein Thema – man ist froh, wenn der Zug irgendwie fährt.
Wie genau muss es sein?

In 40 000 Jahren wandert der Polarkreis innerhalb dieser Zone (Umrisse von Norrbotten, Nordschweden).
Der Polarkreis ist bekanntlich definiert als die Grenze, ab der die Sonne zur Sommersonnwende nicht untergeht bzw. zu Wintersonnwende nicht über den Horizont kommt. Vereinfacht sind das 66° 33′ 55“ Nord oder Süd (66,565°). Weil die Erdachse ihren Winkel immer wieder leicht verändert und auch der Mond noch eine Rolle spielt, ziehen Astronomen den Polarkreis aber jedes Jahr woanders. Und der Praxis ist die Grenze viel weniger scharf. Ein Hügel kann den Blick auf die Mitternachtssonne rauben und die Lichtbrechung kann sie länger sichtbar machen. Deshalb finde ich es völlig ok und höchst pragmatisch, wenn die Polarkreis-Markierungen nicht genau richtig platziert sind, meist sind sie zu weit südlich.
Auf der Insel Grímsey, dem einzigen Ort in Island, wo man den Polarkreis queren kann, hat man nämlich gesehen, wohin es führt, wenn man es zu genau nimmt. Dort hat man sich ein Kunstwerk gegönnt, eine Kugel, die jedes Jahr verschoben wird. Eigentlich eine gute Idee, die Kunst und Wissenschaft verbindet. Leider ist die Kugel an ihrem korrekten Platz für Tagestouristen aber schwer zu erreichen. Und ab 2031 verläuft der Polarkreis dann ein paar Jahre lang im Meer. Da soll die Kugel dann an Land bleiben.
- Ihr findet die komplette Liste mit Bildern und die interaktive Karte auf der neuen Seite Polarkreismarkierungen! Noch einmal vielen Dank an Rolf und Anita, von denen die Anregung stammt.
- Mehr zum Thema gibt es auch auf der Seite Polarkreis